Mit einem Tag Verspätung sicherte sich Sebastian Vettel die erwartete Pole Position für den Großen Preis von Japan. Nachdem die Qualifikation am Samstag wegen des starken Regens abgesagt werden musste, ging das Qualifying am Sonntagvormittag ohne Wettereinflüsse über die Bühne - bei Sonnenschein und Temperaturen um die 26 Grad.

An der Red-Bull-Dominanz veränderte der verregnete Samstag nichts: Sebastian Vettel fuhr in 1:30.785 Minuten seine achte Saison-Pole ein - ein Zehntel vor seinem Teamkollegen Mark Webber. In Reihe 2 stehen Lewis Hamilton und Robert Kubica, der bereits am Freitag das Potenzial des Renault angedeutet hatte und durch einen Getriebewechsel bei Hamilton sogar auf Platz 3 nach vorne rutscht. Der Brite startet von acht.

Red Bull an der Spitze

"Das war ein super Start in den Tag, aber das Wichtige kommt erst noch", sagte Vettel mit Blick auf das Rennen. "Ich bin gut ausgeschlafen und möchte das gleiche Ergebnis wie im letzten Jahr holen." Da gewann er in Suzuka. Hamilton ist trotz seiner Strafe ebenfalls optimistisch. "Es war die beste Position, auf die ich hoffen konnte. Red Bull ist hier sehr schnell, wir waren auch gut, aber es war nicht das beste Wochenende für mich." Zu seinem Getriebewechsel kam noch ein Unfall am Freitag, bei dem einige neue Teile beschädigt wurden.

"Wir sind näher an Red Bull dran als wir gedacht haben", freute sich Jenson Button, der mit den harten Reifen ins Rennen gehen wird. "Aber das hat nicht ganz so gut funktioniert. Ich habe etwas gegenüber Lewis verloren." Dennoch hofft er, im Rennen dadurch einen Vorteil zu haben. "Ich starte von Platz 5, das sieht also nicht so schlecht aus."

Ebenfalls von Hamiltons Strafe profitieren Fernando Alonso, Jenson Button, Nico Rosberg und Rubens Barrichello. Nico Hülkenberg und Michael Schumacher komplettieren die Top-10. "Aus meiner Sicht war P10 das Maximum, es war nicht mehr drin", so Schumacher. "Das Auto hat gut funktioniert. Ich hoffe auf einen guten Start, dann kann ich da etwas gut machen und vielleicht über die Strategie noch etwas. Im Normalfall geht es aus dieser Position noch etwas nach vorne."

Sein Teamkollege Nico Rosberg war ebenfalls zufrieden. "Es ist okay, es ging nicht mehr", so Rosberg. "Es war eine gute Runde, das Auto ist gut abgestimmt und es ist eine gute Startposition, um Punkte einzufahren. Es ist ein bisschen ein Problem, dass Kubica so weit vorne steht, aber normalerweise holen wir ja immer unsere Punkte."

Aus für Massa

Für Nick Heidfeld lief das Qualifying auf seiner Lieblingsstrecke fast perfekt: Erst in letzter Sekunde warf ihn Michael Schumacher aus den Top-10 im Q2. Als Elfter startet Heidfeld aber vor dem Ferrari von Felipe Massa und seinem Teamkollegen Kamui Kobayashi, der beim Heimspiel auf 14 steht. Der Japaner hatte eine bessere Zeit drin, verlor aber in der letzten Schikane zu viel Zeit.

Am Ende des Feldes gab es eine kleine Überraschung: Sebastian Buemi schied im Toro Rosso als Letzter der Etablierten aus. Bei den neuen Teams setzte sich Lotus gegen Virgin durch. Diesmal fuhr Jarno Trulli die Hinterbänkler-Pole ein. Timo Glock musste sich hingegen seinem Teamkollegen Lucas di Grassi geschlagen geben.

"Ich kann es nicht wirklich erklären", sagte Glock. "Wir hatten vorgestern ein gutes Auto, aber sobald die weichen Reifen draufkamen, ging nichts mehr." Das wiederholte sich im Q1. "Im ersten Run war kein Grip da, im zweiten ging es besser, aber das Auto war nur am Rutschen. Ich hatte keine Balance auf den weichen Reifen, das hat die Quali versiebt."

Das Qualifying im Überblick

1. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Buemi, Trulli, Kovalainen, di Grassi, Glock, Senna, Yamamoto
Top-6: Vettel, Hülkenberg, Rosberg, Barrichello, Webber, Schumacher
2. Session
Zwischenfälle: keine
ausgeschieden: Heidfeld, Massa, Petrov, Kobayashi, Sutil, Alguersuari, Liuzzi
Top-6:
3. Session
Zwischenfälle: +5 Hamilton (Getriebewechsel)
Top-6: Vettel, Webber, Hamilton, Kubica, Alonso, Button