Was sich am Vormittag im 3. Training andeutete, wurde im Qualifying Gewissheit: Der starke Regen und das viele Wasser auf der Strecke verhinderten, dass die Qualifikation am Samstagnachmittag in Suzuka abgehalten werden konnte. Die Rennleitung verschob das Qualifying auf Sonntagvormittag um 10:00 Uhr Ortszeit (3:00 Uhr MESZ). Eine Stunde vorher könnte es noch einmal 15 Minuten Inforunden für die Piloten geben.

"Für ein Formel-1-Auto war es nicht fahrbar, es gab zu viel stehendes Wasser", begründete Alex Wurz, der in Suzuka als vierter Rennsteward im Einsatz ist und auch eine Besichtigungsrunde im Safety Car drehte. "Es wäre zu gefährlich, die Meute rauszuschicken."

"Es war zu viel Wasser", bestätigte Sebastian Vettel. "Das Problem ist, dass es unheimlich viele Pfützen gibt, in denen sich das Wasser anstaut." Dadurch erhöht sich die Aquaplaninggefahr an mehreren Stellen der Strecke. "Das macht es für uns unfahrbar. Die Leute werden das nur schwer verstehen, sie denken, wir haben doch Regenreifen - aber die Autos sind sehr flach über dem Boden und würden dürfen das wegen der Parc-Fermé-Regel nicht verändern."

Bei den Bedingungen am Samstag wären die Autos aufgeschwommen. "Sobald der Großteil des Wassers weg ist, geht es", so Vettel. "Aber es soll den ganzen Nachmittag regnen. Unter diesen Bedingungen wäre es eine Lotterie gewesen - da ist es nur eine Frage der Zeit, wann einer von der Strecke segelt."

Auch Timo Glock sah ein Qualifying als unmöglich an. "Es war undenkbar, zu fahren. Im Training bin ich mehr geschwommen als gefahren. Der Reifen konnte das Wasser nicht mehr verdrängen, es war zu gefährlich. Wenn man über die Flüsse drüber fährt, ist das Auto unkontrollierbar." So beurteilte auch Jenson Button die Situation: "Das Safety Car hatte Aquaplaning, unsere Autos schwimmen nur auf - man kann sie nicht kontrollieren."

Lewis Hamilton profitiert von der Absage: Bis Sonntagvormittag sollen seine Ersatzteile aus England eintreffen. Der Brite hatte sein Auto am Freitag bei einem Unfall beschädigt. Danach musste sein Chassis gewechselt werden - für den Flügel wurden neue Endplatten aus der Fabrik angefordert. Auch Red Bull freut sich. Im Trockenen ist der Performance-Vorteil größer als im Nassen.