Eddie Jordan hat als Experte für die britische BBC viel Zeit, um über diverse Dinge zu sinnieren. Michael Schumacher ist dabei oft und gerne ein Objekt, über das der ehemalige Teamchef philosophische Gedanken anstellt. Aktuell hat Jordan den Eindruck, dass der Rekordweltmeister sein Comeback bereits nach dieser Saison wieder abbrechen könnte. "Ich habe so eine Ahnung, dass sich etwas Fundamentales verändert hat. Ich glaube, er ist desillusioniert und denkt ans Aufhören", meinte er.

Schumachers Sprecherin Sabine Kehm dementierte diese Annahme allerdings sofort. "Michael hat keine Pläne, am Ende des Jahres aufzuhören", betonte sie. Das Comeback des Mercedes-Piloten war bislang nicht einfach, was aber daran lag, dass das Auto nicht für ihn entwickelt worden war und er mit den Reifen nicht zurechtkam. Daher hatte er bereits vor einiger Zeit gesagt, er konzentriere sich auf 2011, Jordan will mittlerweile aber ganz andere Signale empfangen haben.

So viele Manager

"Es gibt zu viele Anzeichen, die mir das Gefühl geben, dass er seinen Dreijahres-Vertrag überdenkt. Es ist im Mercedes-Motorhome zu viel los, was Manager und Fahrer aus anderen Teams betrifft. Ich habe Gerüchte gehört, dass die weitere Arbeit von Ross Brawn im Team zweifelhaft ist und das wäre ein großer Schlag. Es wird auch spekuliert, dass aufgrund der fehlenden Leistung des Mercedes die Erwartungen für das nächste Jahr im Team nicht so hoch sind wie früher", führte Jordan seine Überlegungen aus.

Daher kam er für sich zu dem Schluss, dass Schumacher zu der Erkenntnis gekommen ist, dass er wohl weiter kein Sieger-Auto haben wird. Kehm konnte dem nur entschieden widersprechen. "Michael ist voll auf nächstes Jahr eingestellt. Als er sich für das Comeback entschied, war ihm die Situation mit dem Auto absolut bekannt. Deswegen wählte Michael auch den Dreijahres-Vertrag - man kann in der Situation nicht erwarten, zurückzukommen und sofort zu gewinnen. Deswegen ist er auch keineswegs frustriert", sagte sie.

Die Brawn-Spekulation

Kehm gestand zwar, dass Schumacher sich gewünscht hätte, die Verbesserungen am Auto hätten mehr gebracht, doch das Projekt sei auf drei Jahre angelegt und der Aufbauprozess stecke noch in der Mitte. Spannungen im Team zwischen Ross Brawn und Mercedes-Sportchef Norbert Haug, wie sie die BBC vermutete, wollte Haug selbst auch keine festgestellt haben. "Wir arbeiten am nächstjährigen Auto voll zusammen", betonte er. Dennoch gibt es Gerüchte, Brawn könnte das Team verlassen.