Monza gibt den Teams Rätsel auf. Der letzte verbliebene High-Speed-Kurs im Rennkalender stellt die Teams in diesem Jahr vor eine schwierige Aufgabe: Sollen sie mit oder F-Kanal fahren? Mit oder ohne Low-Downforce-Paket? Mit oder ohne grüne Farbe am Heck?

All das probierten die Fahrer im 3. Freien Training noch einmal im Detail aus. Bei McLaren teilte das Team das Programm: Jenson Button fuhr mit dem F-Kanal und mehr Flügel, Lewis Hamilton fuhr ohne F-Kanal und mit dem Low-Downforce-Paket für Monza. Der Gewinner hieß Hamilton: Der Weltmeister von 2008 fuhr in 1:22.498 Minuten die schnellste Zeit. Button war in 1:22.724 Minuten gut zwei Zehntel langsamer. Er landete auf Position 5.

Bester Verfolger von Hamilton war Sebastian Vettel, der die gute Form des Red Bull vom Freitag bestätigte. Dabei probierte auch sein Team etwas aus: Vettel und Mark Webber fuhren mit grüner Farbe am Heck des RB6, um so die Luftströme sichtbar zu machen. Den gleichen Test fuhr Red Bull schon am Freitag. Zumindest bei Webber half es nichts: Er blieb wie am Vortag mit einem technischen Problem am Streckenrand stehen und verlor weitere Trainingszeit, um sich auf das Qualifying vorzubereiten. So reichte es nur zu Platz 7.

"Ich glaube, die die weniger Aero-Alternativen haben und einfach nur aus dem, was sie haben, das Beste machen, sind vielleicht besser dran", sagte Christian Danner zu dem Hin und Her der Teams in Monza. Klare Vorzeichen gibt es bei den Motoren: 75% der Runde im Autodromo di Monza werden mit Vollgas gefahren, bis auf Webber, Rubens Barrichello und Pedro de la Rosa fahren alle mit frischen Motoren.

Hinter Hamilton und Vettel komplettierten die beiden Ferrari von Fernando Alonso und Felipe Massa die Top-4. Erst in letzter Sekunde schob sich Vettel vor die beiden Roten bei deren Heimspiel. Wie am Freitag rodelte Massa einmal durchs Kiesbett. Der Ausflug blieb allerdings ohne Folgen. Auch Nico Rosberg legte in der letzten Runde noch einmal nach und fuhr die sechstbeste Zeit. Michael Schumacher kam mit 1,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze und einer Sekunde Rückstand auf Rosberg auf Platz 13.