Nach dem Belgien-GP musste Sebastian Vettel von allen Seiten Kritik einstecken. Nachdem der Red Bull-Pilot im Rennen Jenson Button abgeschossen hatte, wurde er von den britischen Medien als "Crash-Kid-Dummy" verspottet. Aber niemand ärgerte sich mehr über den Patzer als Vettel selbst, der damit wichtige Punkte verschenkte. "Ich bin ein schlechter Verlierer. Warum sollte ich da lügen? Wenn ich gut verlieren könnte, wäre ich falsch im Sport", betonte der Heppenheimer.

Allerdings sieht er seine Fehler ein und flüchtet sich nicht in Ausreden. "'Ich bin nicht stolz darauf, aber ich kann es nicht mehr ändern und glaube, dass so etwas nie wieder passieren werde. Da bin ich offen und ehrlich genug, das zuzugeben", meinte der 23-Jährige. Am Ende würden aber genau diese Fehler aus einem einen besseren Fahrer machen. Seit Spa gehen zwei Kollisionen und eine Safetycar-Dummheit auf sein Konto.

Keine Ausreden

Damit hat er mit den Patzern seines Red Bull-Teams in dieser Saison gleichgezogen - schließlich verpatzte das Team in der ersten Saisonhalbzeit so ziemlich jede Gelegenheit, die sich bot. Vettel ist sich durchaus bewusst, dass man Chancen ungenutzt ließ. "Wir haben die Gründe analysiert - das ist das Wichtige daran", sagte Vettel. "Jeder einzelne Nichtsieg hat seine eigene Geschichte. Das macht die Sache zwar im Nachhinein nicht besser, aber es hilft, es in der Zukunft besser zu machen. Das ist, was für mich zählt."

Bisher stand Vettel sieben Mal auf der Pole Position, holte aber nur zwei Siege. In der WM liegt der Deutsche 31 Punkte hinter Leader Lewis Hamilton zurück. Den Titel hat er aber noch nicht abgeschrieben. "Ich weiß, wie gut wir sind - und ich will dieses Jahr den Titel holen. Jemand, der die meisten Pole Positions geholt hat, muss und darf so denken", erklärte Vettel gegenüber Auto Bild Motorsport.

Den Rückstand auf Hamilton hält der Deutsche für aufholbar. "In den ersten 13 Rennen lief nicht alles glatt. Trotzdem habe ich nur 31 Punkte Rückstand. Die sind - davon ausgehend, dass wir unseren Speed beibehalten - schnell aufgeholt", ist Vettel überzeugt. Sein Vorteil: er kann die schlechten Dinge schnell abhaken. "Ich bin jemand, der Dinge abhaken kann und positiv nach vorne schaut, wenn er eine Nacht darüber geschlafen hat", so Vettel.