Nico Hülkenberg stellte seinen Williams auf Platz zehn der Startaufstellung. "Platz 10 ist die magische Grenze - plus, minus zwei Plätze. Da bewegen wir uns seit ein paar Rennen. Mal sind wir stärker, mal die Anderen", erklärte der Deutsche. Ein Platz wäre allerdings noch drin gewesen, doch überraschenderweise schaffte es Vitaly Petrov ins Q3. "Dieses Mal ist Petrov vorne reingefahren, was sonst nicht der Fall ist. Renault hat ein ganz gutes Paket. Hier zählt der Abtrieb und anscheinend haben sie ein Auto mit viel Abtrieb", meinte Hülkenberg.

Mit seinem Qualifying war der Williams-Pilot zufrieden. Mit jedem Rennen habe er dazugelernt. "Ich habe das Qualifying in den Griff bekommen, das war ein Lernprozess. Ins Q3 zu kommen, ist etwas Anderes als ins Q2 zu kommen. Man will immer mehr, aber eigentlich muss man einen Schritt zurückgehen", verriet der Deutsche. "Ich bin heute sechs Runs gefahren, aber man kann nicht sechs perfekte Runden fahren. In Q2 und in Q3 müssen alle Runs sitzen. Heute lief es ganz gut, mehr war nicht drin. Ich habe meinen Teamkollegen geschlagen und damit mein oberstes Ziel erreicht."

Das Rennen wird allerdings nicht einfach für den Williams-Piloten. "Unsere Rennpace ist ganz okay. Ich denke, es wird eng zugehen wie in Hockenheim. Ein paar Punkte wären schön, aber hier ist es sehr schwer zu überholen. Wenn der Vordermann keinen Fehler macht, dann ist es fast nicht möglich vorbei zu kommen", erklärte Hülkenberg. Man könne zwar versuchen den Vordermann unter Druck zu setzen, doch dabei müsse man vorsichtig sein.

"Wenn man rundenlang hinter einem anderen Auto hinterherfährt, dann macht man sich seine Reifen kaputt. Da kann man selber sehr schnell in Schwierigkeiten kommen. Vielleicht ist es sinnvoller die Reifen zu schonen und dann am Ende des Rennens noch mal anzugreifen. Aber das ist schwierig zu sagen", sagte der Deutsche. Generell machen ihm die Reifen aber keine Sorgen. "Ich bin gestern ein Longrun mit den superweichen Reifen gefahren und es gab überhaupt kein Problem. Ich bin 17 Runden gefahren und die Reifen waren die ganze Zeit konstant", verriet Hülkenberg.

Nach dem Ungarn-GP geht es für die Teams und die Fahrer in die Sommerpause. In den ersten zwei Wochen darf in den Fabriken nicht gearbeitet werden - für so manches Team ein Problem. "Das stört jeden gleich viel", erklärte Hülkenberg. Der Deutsche weiß wie wichtig es ist, im Entwicklungsrennen mitzuhalten. "Entscheidend ist wie die Fabriken entwickeln. Je nachdem wie gut ein Team entwickelt und wie gut die Fahrer das umsetzen, so sieht dann die Hackordnung aus", erklärte Hülkenberg. Seit Saisonbeginn habe Williams einen großen Schritt nach vorne gemacht.

"Wenn man sich die ersten Überseerennen ansieht, dann waren wir nicht in der Region von Mercedes GP. Es ist schön zu sehen, dass wir mit den Updates an Mercedes herangekommen sind. Wir müssen jetzt so weitermachen und neue Teile bringen, denn das macht auch Mercedes. Wir müssen am Ball bleiben", betonte Hülkenberg.