Da Red Bull und Ferrari in den vergangenen Wochen ein wenig von McLaren davongezogen zu sein scheinen, macht sich Lewis Hamilton Sorgen, dass die Sommerpause seinem Team schaden könnte. Denn es gilt, den Tempo-Rückstand aufzuholen, doch die Rennställe müssen in der vierwöchigen Pause für zwei Wochen ihre Arbeit einstellen, wodurch ein Großteil der Zeit bis zum Rennen in Belgien mit Däumchendrehen verbracht wird. Zwar hatte Teamchef Martin Whitmarsh schon gemeint, man könne die Mitarbeiter nicht am Denken hindern, doch die Computer und Anlagen bei allen Teams müssen stillstehen.

Das heißt wiederum, viel wird sich bis Belgien an der Hackordnung wohl nicht ändern und da Hamilton McLaren schon vor Ungarn nur mehr als drittschnellstes Team ansah, dürfte das wohl auch so bleiben. "Es ist eine Sorge, aber wir können nichts tun. Ich muss mich also einfach darauf konzentrieren, mit dem, was ich habe, den bestmöglichen Job zu machen. Mehr kann ich nicht machen. Alle machen zu; sie [Red Bull und Ferrari] sind in einer guten Position und haben schon ein gutes Auto. Sie werden zurückkommen und das Auto wird gleich sein, wohingegen wir das Auto gerne verbessern würden", sagte Hamilton laut Autosport.

Aus Fehlern profitieren

Aufgrund der aktuell nicht so überragenden Pace hoffte der Brite darauf, es in Ungarn irgendwie auf das Podest zu schaffen. Da Überholen nicht möglich ist und das Qualifying schwierig werden könnte, baute er auf Fehler der Konkurrenz. "Man kann hier nicht überholen. Das Wichtige ist, so viele Punkte mitzunehmen, wie wir können und darauf zu hoffen, dass einige Leute mehr Zuverlässigkeitsprobleme haben als wir. Wenn Red Bull alle Rennen dort beendet hätte, wo sie gestartet sind, wären sie Meilen voraus, aber dem ist nicht so. Sie hatten Zuverlässigkeitsprobleme und machten einige Fehler. Daraus haben wir Kapital geschlagen."

Besonders überrascht war Hamilton darüber, dass die Diskussion um die angeblich beweglichen Vorderflügel von Ferrari und Red Bull erst jetzt aufgebrandet ist. "Ich habe die Flügel sich verbiegen sehen, aber das haben sie schon das ganze Jahr gemacht. Ich weiß nicht, warum das jetzt ein Thema ist, das war schon seit China so. Man sieht es auf der Onboard und sie haben dieses Wochenende eine Analyse gezeigt", erklärte er. Jenson Button hielt dazu fest, dass sich nicht nur der Flügel zu verbiegen scheint. "Wir sind nicht sicher, wie sie das legal hinbekommen. Das ist besorgniserregend", meinte er. Bei Red Bull und Ferrari sagte man nur, wenn man die FIA-Tests bestehe, sei auch alles in Ordnung.