Nico Rosberg wurde im Winter eine schwere Zukunft prophezeit. Zu schwierig hatten es die Teamkollegen von Michael Schumacher in der Vergangenheit. Einer nach dem anderen wurde demontiert und abgeschoben. Für den Deutschen hieß es: Entweder seine Karriere wird durch Erfolge gegen Schumacher in den Orbit beschleunigt oder sie erhält durch Niederlagen einen herben Dämpfer.

Selbst Rosberg befürchtete, dass es schwierig werden könnte - immerhin ist die Achse Schumacher-Ross Brawn bekannt für ihre lange und intensive Zusammenarbeit. "Ich bin froh, nicht von Michael überrollt worden zu sein", freut sich Rosberg, der das interne Teamduell zur Saisonhalbzeit klar anführt.

"Nico ist auf Top-Niveau. Den darf man nicht unterschätzen. Ich behaupte, dass Nico der stärkste und schnellste Teamkollege ist, den ich bis jetzt gehabt habe", zollt ihm Schumacher Tribut. Umgekehrt gibt Rosberg das Kompliment zurück: "Michael ist der beste Teamkollege, den ich je hatte."

Rosberg könne immer 100% aus dem Auto herausholen, gesteht Schumacher, ihm gelinge das noch nicht. "Ich bin mir aber sicher, dass das noch kommen wird. Und dann entscheiden Kleinigkeiten und Nuancen entweder für oder gegen mich. Mein Selbstbewusstsein ist groß genug um zu sagen, das kriege ich hin."

Dass Rosberg so stark ist, hat selbst Schumacher etwas überrascht. "Weil es von außen gesehen nicht ganz so offensichtlich war", sagte er bei einem Pressegespräch in Hockenheim. "Dass er stark ist, war klar. Aber wie stark, präzise und konstant, das war für mich von außen ohne interne Informationen nicht vernünftig zu analysieren. Aber es war auch nicht wirklich wichtig, wie gut er ist. Für mich galt die Frage: Was will ich? Wo kann ich noch hin? Was kriege ich noch auf die Reihe?"

In diesem Jahr sollen noch Achtungserfolge her. Im nächsten möchte Schumacher den WM-Titel gewinnen. Sein Ex-Teamchef Eddie Jordan traut es ihm zu. "Es besteht kein Zweifel, dass er im kommenden Jahr tatsächlich um den WM-Titel mitkämpfen wird", sagte Jordan der Welt.