"Ich weiß eigentlich nicht, wie das zustande kam", meinte Sakon Yamamoto zu seiner überraschenden Einsatzchance für HRT in Silverstone. Der Japaner schien ebenso überrascht zu sein wie der Rest der F1-Welt, als es am Donnerstag plötzlich hieß, er würde den Großbritannien Grand Prix bestreiten. "Ich war wirklich überrascht. Wenn man normalerweise die Nachricht erhält, dass man fahren wird, ist man als Fahrer sehr glücklich. Es war aber so überraschend, dass ich ein wenig schockiert war", zitierte Autosport Yamamoto.

Vor allem musste er sich schnell darauf einstellen, das ganze Wochenende im Auto zu sitzen. Noch überraschender dürfte die ganze Sache aber für Bruno Senna gewesen sein, der plötzlich ohne Auto dastand. Yamamoto meinte, er habe "Hi" zum Brasilianer gesagt, aber auch verstanden, wie er sich als Rennfahrer fühlte. "Ich will später mit ihm sprechen, wenn sich alles etwas beruhigt hat. In diesem Moment, ist es schwierig, miteinander zu reden, glaube ich. Die Umstände sind etwas eigenartig, aber aus persönlicher Sicht hatten wir eine gute Beziehung, seit ich zum Team gekommen bin. Er war immer nett und deswegen... ich weiß nicht, was er denkt, aber ich will später mit ihm reden."

Ein Vertrag ist ein Vertrag ist ein Vertrag

Senna selbst meinte später, dass Yamamotos Einsatz eine interne Entscheidung war, wollte aber auch nicht weiter ins Detail gehen, wie es zu dem Tausch für ein Rennen kommen konnte. Nach einem längeren Meeting zwischen Teamchef Colin Kolles, Teambesitzer Jose Ramon Carabante, Senna und seinen Managern Chris Goodwin und Bianca Senna kam aber die Bestätigung, dass er ab Hockenheim wieder im Auto sein wird. Laut brasilianischen Berichten erlaubt es Sennas Vertrag nicht, ihn als Fahrer in diesem Jahr auszutauschen, für Silverstone sei aber eine Übereinkunft erzielt worden.

"Es war eine interne Entscheidung. Sie wollten Sakon eine Zeitlang eine Möglichkeit geben. Es gibt vier Fahrer im Team. Natürlich möchte ich im Auto sitzen und hier fahren, es ist eine meiner Lieblingsstrecken. Aber was am wichtigsten ist, ich werde in Deutschland und bei den Rennen danach wieder im Auto sitzen", sagte Senna gegenüber TV Globo.