Gerüchte über einen möglichen Wechsel des Motorenpartners zu Renault hat Williams bereits vor einigen Tagen dementiert und das Team betont nun auch, dass man unbedingt in der Zusammenarbeit mit Cosworth klarkommen will. Zwar geben beide Seiten zu, dass es in dieser Saison bislang aufgrund einiger technischer Mängel an den Motoren nicht ideal gelaufen ist, doch diese Situation will man lieber verbessern, statt einfach zu wechseln. "Es ist eine Ehe und daran muss man arbeiten. Man hat Streitereien mit seiner Frau, aber man weiß, dass es das gemeinsame Interesse gibt und ich denke, das ist immer noch der Fall", sagte Williams CEO Adam Parr gegenüber Autosport.

Es gebe weder den Plan noch den Wunsch, den Motorenpartner zu wechseln, betonte er dazu gleich noch einmal, wollte aber auch nichts ausschließen, da in der Formel 1 nie etwas ausgeschlossen werden kann. Die bisherige Arbeit von Cosworth konnte Parr nur loben. "Ich denke, sie haben sehr gute Arbeit geleistet, indem sie recht schnell mit einem ziemlich limitierten Budget ein Formel-1-Programm aufgestellt haben. Ich denke, wir haben ein paar sehr starke Aspekte gesehen - nicht nur bei den Leuten und der technischen Qualität, sondern auch bei den Standards des Programms", meinte Parr.

Ständige Analyse

Gleichzeitig gab er zu, dass weder Williams noch Cosworth damit zufrieden sind, wo das Team momentan steht. Was das Grundübel an diesem Zustand ist, konnte Parr aber nicht festmachen, da es keine Vergleichsdaten mit Chassis und Motoren anderer Teams gibt. "Als Team sind wir aber unzufrieden, wo wir stehen. Es ist unsere Pflicht, jederzeit sicherzustellen, dass wir das beste Equipment haben. Ich würde sagen, wir analysieren ständig, wo wir stehen und ich glaube nicht, dass momentan etwas Außergewöhnliches passiert, außer dass wir ständig schauen, wo das Auto besser werden kann."

Dass Renault aktuell auf der Suche nach neuen Motorkunden für nächstes Jahr ist, ist kein Geheimnis und es soll auch Gespräche mit Williams und Lotus gegeben haben. Laut Parr möchte Williams aber lieber bei einem unabhängigen Motorbauer wie Cosworth bleiben, da mit dem enger zusammengearbeitet werden kann. "Einer der Unterschiede zwischen der Beziehung zu einem unabhängigen Motoren-Lieferanten und einem Hersteller ist der, dass es [mit dem Unabhängigen] eine viel symmetrischere Beziehung gibt. Wenn wir frustriert sind, können wir uns mit ihnen an einen Tisch setzen. Vielleicht haben wir da mehr Kontrolle über unser Schicksal und umgekehrt ist es genauso."