Nachdem es in der Türkei endlich die ersten Punkte gegeben hatte, musste die Sauber-Mannschaft Kanada wieder mit einem Doppel-Ausfall verlassen. Kamui Kobayashi fuhr in den Punkterängen, musste sein Auto aber schon früh nach Kerb- und Mauerkontakt abstellen. Pedro de la Rosa wurde wieder einmal das Opfer eines Motordefekts. "Hier mit leeren Händen zu stehen, ist sehr enttäuschend. In der ersten Runde drehte sich Vitaly Petrov vor mir auf der Geraden und traf mein Auto, als er von der Wiese zurückkam. Der Frontflügel war hin, und ich musste mir an der Box eine neue Fahrzeugnase holen. Der Heckflügel hatte auch etwas abbekommen, aber das war nicht allzu schlimm", erzählte De la Rosa.

Denn das Auto lief danach eigentlich ganz gut, lediglich der Reifenstopp musste vorgezogen werden, weil die Hinterreifen rasch nachließen. "Nach dem Stopp war wieder alles in Ordnung, aber dann spürte ich in der 31. Runde einen massiven Abfall der Höchstgeschwindigkeit und wusste sofort, dass das jetzt ein größeres Problem war", berichtete der Spanier. Kobayashi meinte zu seinem Unfall, dass der nicht hätte passieren dürfen. Von Startplatz 18 war er gut nach vorne gekommen und kämpfte gegen Nico Hülkenberg um Rang neun. "Vor uns war Michael Schumacher, der anscheinend beim Anbremsen der Schikane in Schwierigkeiten war. Wir haben alle drei spät gebremst, und plötzlich hatte ich keine Ausweichmöglichkeit mehr. Ich bin über den hohen Randstein gerumpelt, das Auto sprang hoch, und damit hatte ich es so stark beschädigt, dass ich nicht mehr weiterfahren konnte."

Für die Teamleitung blieb danach nur ein wenig Trauerarbeit. Peter Sauber bemängelte, dass die Punkte eigentlich auf der Straße gelegen hatten, das Team sie aber nicht aufhob. "Wir verloren ein Auto am Ende der ersten Runde auf Position zehn durch eine ungeschickte Aktion und das andere durch einen Motorschaden", klagte der Schweizer. Auch Technikdirektor James Key trauerte verpassten Punkten nach, denn die sah er durchaus in Reichweite. Kobayashi hatte dieses Potential nach seiner Meinung ebenso wie De la Rosa. "Pedro war nach seinem frühen Boxenstopp extrem gut unterwegs und schloss nach vorne auf. Dann kam er zu einem zweiten Stopp, als seine Reifen abbauten. Wir hofften noch auf ein anständiges Ergebnis, aber dann bekam er ein Motorproblem, dessen Ursache wir noch untersuchen müssen. Das war das Ende eines schwierigen Wochenendes. Beim nächsten Rennen muss es wieder besser werden."