Red Bull wagte 1995 als Titelsponsor von Sauber den Sprung in die Formel 1. Zur selben Zeit begann auch die Nachwuchsförderung der Österreicher im Motorsport, aus der es mit Enrique Bernoldi 2001 bei Arrows auch der erste Pilot in die F1 schaffte. 2005 übernahm Red Bull dann das Jaguar-Team und schrieb seine eigene Erfolgsgeschichte mit den hauseigenen Piloten. Bis in die erste Reihe schafften es bis Neuzugang Pierre Gasly aber nur wenige. Ein Rückblick in Red Bulls Ahnengalerie.
Christian Klien: 2005-2006, 28 Rennen
Mit der Übernahme von Jaguar saß bei Red Bull automatisch der erste eigene Junior im Auto. Christian Klien hatte 2004 mit Support von Red Bull für den britischen Rennstall sein Debüt gegeben und wurde für die erste Saison des eigenen Teams mitübernommen.
Nach dem vierten Saisonrennen musste Klien sein Cockpit kurzzeitig an einen Vitantonio Liuzzi abgeben, kehrte danach jedoch zurück. Bis Monza 2006 behielt er seinen Platz bei Red Bull. Danach wurde er durch Robert Doornbos ersetzt. Insgesamt holte Klien für das Team elf WM-Punkte. Sein bestes Resultat war ein fünfter Platz beim Saisonfinale 2005 in Shanghai.
Vitantonio Liuzzi: 2005, 4 Rennen
In einem ursprünglich angedachten Rotationsprinzip übernahm Liuzzi 2005 ab Imola für vier Rennen das Auto von Klien. Der Italiener war 2001 Kart-Weltmeister geworden und Red Bull auf sich Aufmerksam gemacht. 2004 gewann er für Red Bulls Juniorteam die Formel 3000 EM.
In der Formel 1 blieben die Erfolge jedoch aus. Für Red Bull holte er lediglich einen WM-Zähler, und den gleich bei seinem ersten Rennen in San Marino. 2006 bekam er allerdings eine weitere Chance in Red Bulls B-Team Toro Rosso. Dort war Liuzzi mit vier Punkten in 35 aber ebenfalls nur mäßig erfolgreich.
Robert Doornbos: 2006, 3 Rennen
Er hatte die kürzeste Karriere aller Red-Bull-Fahrer. Nachdem Doornbos 2004 als Red-Bull-Junior und Teamkollege Liuzzis die Formel 3000 EM als Dritter abgeschlossen hatte, debütierte der Niederländer 2005 zur Saisonmitte für den nicht mehr zahlungsfähigen Patrick Friesacher bei Minardi.
2006 wurde er Reserve- und Freitagsfahrer bei Red Bull. Für die letzten drei Rennen ersetzte er den aufgrund ausbleibender Resultate in Ungnade gefallenen Klien, konnte jedoch nicht überzeugen. Doornbos' F1-Karriere endete mit dem Grand Prix von Brasilien 2006.
Sebastian Vettel: 2009-2014, 113 Rennen
Nachdem die ersten Red-Bull-Junioren floppten und stattdessen Routiniers wie David Coulthard und Mark Webber die Kastanien aus dem Feuer holten, trat 2009 Sebastian Vettel auf den Plan. Der Heppenheimer wurde seit Go-Kart-Tagen von Red Bull gefördert und hatte sich 2007 und 2008 im Juniorteam Toro Rosso für das A-Team empfohlen.
Gleich in seinem dritten Rennen bedankte er sich bei Red Bull in Shanghai mit dem ersten Sieg der Teamgeschichte. Im Vorjahr hatte er Toro Rosso in Monza den ersten Triumph beschert.
In den darauffolgenden Jahren legte Vettel eine Erfolgsstory hin, die bei Red Bull bis heute ihresgleichen sucht. Er gewann zwischen 2010 und 2013 vier WM-Titel in Folge, bei denen Red Bull sich jeweils auch über die Hersteller-WM freuen durfte. Insgesamt gewann er 38 Rennen, fuhr 44 Poles und 24 schnellste Rennrunden ein.
Daniel Ricciardo: 2014-2018, 89 Rennen*
Nach Mark Webbers Rücktritt Ende 2013 holte Red Bull als Ersatz gleich den nächste Aussie - und zwar einen aus dem eigenen Gewächshaus. Daniel Ricciardo war von dem Getränkehersteller bis in die Formel 1 gebracht worden und hatte 2011 in Silverstone für HRT debütiert. In den darauffolgenden Jahren überzeugte er bei Toro Rosso.
Beim siebten Saisonrennen in Montreal feierte Ricciardo seinen ersten Sieg. Im weiteren Saisonverlauf ließ er in Budapest und Spa zwei weitere folgen, womit er in der Endabrechnung als Dritter stramme 71 Punkte vor Vettel landete.
Im Sommer 2018 gab Ricciardo bekannt, dass er Red Bull zum Ende der Saison in Richtung Renault verlässt. Bis dato gelangen dem Honey Badger für das Team sieben Siege, zwei Poles und zwölf schnellste Rennrunden.
Daniil Kvyat: 2015-2016, 21 Rennen
Der junge Russe kam ähnlich wie Gasly eher unerwartet zu seiner Beförderung. 2014 war es Vettel, der den Abschied von Red Bull zum Saisonende verkündete und für den das Team einen Ersatz finden musste. Kvyat war von den Österreichern bis in die Formel 1 gebracht worden und hatte in seiner Debütsaison 2014 im Toro Rosso überzeugt. Fünf Punkteresultate reichten Dr. Helmut Marko, um ihn dem erfahreneren Jean-Eric Vergne vorzuziehen.
In der Saison 2015 überzeugte Kvyat. Neben einem zweiten Platz in Budapest landete er in der Gesamtwertung als Siebter drei Punkte vor seinem hocheingeschätzten Teamkollegen Daniel Ricciardo, der 2014 als Red-Bull-Neuling noch selbst Vettel den Rang abgelaufen hatte. So teil wie es für Kvyat bergauf ging, ging es dann jedoch auch wieder bergab.
Kvyat leistete sich 2016 in Russland einen Fehltritt, der ihm das Cockpit kostete. Nachdem er Vettel in der Startphase aus dem Rennen geschossen hatte, degradierte ihn Red Bull und schickte ihn zurück zu Toro Rosso - um im Tausch gleichzeitig Max Verstappen ins A-Team zu stecken. Kvyat fuhr noch bis zum US GP 2017 für Toro Rosso, erholte sich von diesem Karriereknick jedoch nicht. Nach Austin wurde er endgültig von Red Bull fallen gelassen, beziehungsweise war wie Dr. Marko sagte nach diesem Rennen "ein freier Mann."
Max Verstappen: seit 2016, 47 Rennen
Die Beförderung Max Verstappen zeichnete sich lange ab. Mit den starken Leistungen in seiner Debütsaison für Toro Rosso 2015 drängte sich der Niederländer für ein Cockpit bei Red Bull regelrecht auf. Die Degradierung machte es möglich und Verstappen bedankte sich mit einem der unglaublichsten Siege der Formel-1-Geschichte.
Gleich sein erstes Rennen für das Team in Barcelona gewann er und machte sich im Alter von 18 Jahren und 228 Tagen zum jüngsten Grand-Prix-Sieger aller Zeiten. In der Folge lief er Ricciardo kontinuierlich den Rang ab. Schon in der zweiten gemeinsamen Saison mauserte er sich zur heimlichen Nummer eins des Teams.
2017 erfolgte neben zwei weiteren Siegen dementsprechend auch eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis einschließlich 2020. Spätestens seitdem wird wenn es um die Top-Piloten geht in einem Atemzug mit Lewis Hamilton oder Fernando Alonso genannt. In Österreich feierte Verstappen 2018 seinen vierten Formel-1-Sieg.
diese Formel 1 Bilderserie