Ein schweres erstes DTM-Wochenende 2025 liegt hinter Timo Glock. Der ehemalige Formel-1-Pilot war nach drei Jahren zurückgekehrt, um mit Dörr Motorsport auf Punktejagd zu gehen. Punkte gab es für ihn keine, aber dafür eine Menge Probleme. "Das Auto ist unfahrbar", schimpfte der 43-Jährige bereits nach dem Samstagsrennen (P20) in Oschersleben gegenüber Motorsport-Magazin.com .

Am Sonntag wurde es nicht besser. Im zweiten Rennen kämpfte Glock ebenso nur um P20 und hatte keine Chance auf die Punkteränge. Die Jagd nach Zählern war für den Routinier sogar früher vorbei, weil Landgraf-Pilot Tom Kalender Glock zur Rennhälfte in Kurve zwei einen heftigen Stoß versetzt hatte.

"Wir wollten eigentlich bis zum zweiten Stopp weiterfahren, aber es hat so keinen Sinn gemacht", erklärte Glock sein vorzeitiges Ausscheiden. Über die Performance seines McLaren 720S GT3 Evo täuscht der Defekt am Sonntag allerdings nicht hinweg: "Wir müssen aussortieren, was das fundamentale Problem am Auto ist. Bens [Teamkollege Dörr; d. Red.] Auto reagiert normal, meines aber nicht."

Notfallplan für DTM-Wagen von Timo Glock

Timo Glock im Dörr-McLaren
Timo Glocks Wagen soll zur Untersuchung ins McLaren-Werk nach England, Foto: IMAGO / Pakusch

"Wir haben irgendeinen Fehler in dem Auto drin. Das haben wir hier nicht beheben können", bestätigte Technikleiter Robin Dörr gegenüber Motorsport-Magazin.com . "Die Jungs haben sich wirklich die Hände wundgeschraubt, um vielleicht doch noch den Fehler hier an der Rennstrecke zu finden. Wir mussten dann aber leider feststellen, dass der Fehler doch tiefer liegt."

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Deshalb greift bei Dörr Motorsport nun Plan B: Glocks Auto ist spätestens am Dienstag auf dem Weg nach England ins McLaren-Werk für tiefergehende Untersuchungen. "Wir werden das Auto nach England bringen, weil McLaren dort andere Möglichkeiten hat als wir", erklärte Robin Dörr. "Wir können natürlich auch selbst einen Heckrahmen tauschen. Aber nur McLaren kann direkt analysieren: Ist das wirklich der Heckrahmen oder müssen wir andere Wege einleiten?"

Die Zeit drängt, denn bereits am 06. Mai will das Dörr-Team mit funktionierendem Auto auf dem Lausitzring beim offiziellen ADAC-Testtag testen. Nur insgesamt fünf Testtage stehen den DTM-Teams für eine gesamte Saison zu. Bereits in der Vorbereitung auf den Testtag wolle Dörr Motorsport keine Risiken eingehen, wie der Dörr-Leiter ergänzte: "Wir haben noch ein drittes Chassis. Das werden wir sicherheitshalber auch mitnehmen, falls noch etwas sein sollte." Das nächste DTM-Rennwochenende folgt auf dem Lausitzring vom 23. bis 25. Mai.

Ben Dörr mit starker Leistung in beiden DTM-Rennen

Ben Dörr im GT3-McLaren
Ben Dörr wusste in beiden Oschersleben-Rennen zu überzeugen, Foto: IMAGO / Pakusch

Für Dörr Motorsport war allerdings nicht alles negativ am Oschersleben-Wochenende. Der 20-jährige Ben Dörr fuhr in seiner erst zweiten DTM-Saison zu P11 am Samstag und sogar zu Platz 8 am Sonntag. "Ben macht schon seit Anfang des Jahres einen Mega-Job", freute sich Bruder Robin. "Ein gutes Wochenende für ihn und das ganze Team."

Anders als bei Glock gab es bei Dörrs Dienstwagen keine unerklärlichen Probleme. Der GT3-McLaren war zudem noch nagelneu, wie am Wochenende bekannt wurde. "Ben saß das erste Mal hier in Oschersleben in FP1 in dem Auto drin", so Robin Dörr. "Wir hatten ein, zwei Kleinigkeiten, aber das ist ganz normal mit einem neuen Auto." Für die ideale Vorbereitung war das Team für den Aufbau des Rennwagens zusätzlich mit im Werk in England dabei.