Die DTM führt mit dem Beginn der Saison 2025 ein neues Rennformat ein. Bei den Sonntagsläufen an einem Wochenende müssen die Teams ab sofort zwei Pflicht-Boxenstopps absolvieren. Das gab es zuletzt 2013 in der deutschen Traditionsserie. An den Samstagen bleibt der bisherige Ablauf mit nur einem vorgeschriebenen Reifenwechsel bestehen. Mit dieser Änderung will der DTM-Promoter ADAC den Sonntag - traditionell der 'Renntag' im Motorsport - zusätzlich aufwerten.
Außerdem hat der ADAC beschlossen, die Renndistanz der beiden Läufe an einem Wochenende zu verkürzen. Ab der Saison 2025, die Ende April in Oschersleben beginnt, dauern die beiden Rennen nur noch 55 Minuten plus eine Runde. Zuletzt waren es volle 60 Minuten plus einer zusätzlichen Runde. Im Falle einer Safety-Car-Phase kann das Rennen um maximal zwei zusätzliche Runden verlängert werden, um die eigentliche Dauer beizubehalten.
Neue Regeln: DTM will Renn-Sonntag aufwerten
Mit dem zweiten Pflicht-Stopp am Sonntag steht den Teams eine weitere Herausforderung bevor. Reifenwärmer bleiben aus Kostengründen verboten, sodass die Fahrer eine zusätzliche kritische Out-Lap auf kalten Reifen erwartet. Die Boxenstopps müssen weiterhin in einem vorgegebenen Zeitfenster abgeleistet werden: der erste Stopp zwischen der 10. und 25. Minute, der zweite zwischen der 39. und 45. Minute. Bedeutet: Nach dem letzten Reifenwechsel steht ein Sprint über 10 Minuten bis zum Fallen der Zielflagge bevor.
"Wir haben uns entschieden, den Samstag und Sonntag ein wenig zu unterscheiden und dem Sonntag wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken", sagte ADAC-Motorsportchef Thomas Voss während einer Pressekonferenz am Rande der DTM-Testfahrten in Oschersleben. Ein zweiter Boxenstopp am Sonntag gebe "den Teams noch mehr taktische Optionen, das Rennen zu gewinnen. Es wird weiterhin keine Reifenwärmer geben, sodass die taktische Finesse und der Teamsport noch mehr gefordert sind."

Neue Slick-Reifen von Pirelli für DTM-Saison 2025
Trotz des neuen Rennformats bleibt die Anzahl der verfügbaren Reifensätze pro Rennwochenende unverändert. Jedem Auto stehen pro Event drei bzw. maximal vier Sets des exklusiven Reifenlieferanten Pirelli zur Verfügung. Die Italiener bringen dieses Jahr obendrein eine neue Slick-Reifenmischung mit noch mehr nachhaltigen Komponenten. Die Performance der Slicks soll sich möglichst wenig im Vergleich zur bisherigen Reifengeneration ändern.
Pirelli-Manager Matteo Braga zum Zusatz-Boxenstopp: "Das ist eine positive Änderung, so etwas gibt es in keiner anderen Meisterschaft. Das wird die Teams antreiben, ein noch besseres Verständnis für die Reifen bei unterschiedlichen Bedingungen zu entwickeln. Es wird eine große Herausforderung am ersten Rennwochenende, zu verstehen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um die verfügbaren Reifen zu nutzen."
Klimafreundlicher Sprit für die DTM-Autos
Ebenfalls neu im 41. Jahr der DTM-Geschichte: ein klimafreundlicher und synthetischer Treibstoff des neuen Lieferanten Coryton aus Großbritannien, der die CO2-Emissionen weiter reduzieren soll. Der ursprüngliche Partner, die P1 Performance Fuels GmbH aus Berlin, befindet sich seit Februar in einem Insolvenzverfahren.
"Es gab über den Winter bei dem Partner, für den wir uns entschieden hatten, ein paar wirtschaftliche Probleme", bestätigte Voss. "Wir haben uns mit Coryton kurzfristig für einen anderen Hersteller entschieden. Der Kraftstoff ist qualitativ auf dem gleichen Niveau zu dem, den wir vorher ausgesucht hatten. Er ist auch schon von allen beteiligten Herstellern genutzt worden."
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