Große Ehre für DTM-Champion Mirko Bortolotti und sein Team SSR Performance: Der gelbe Meister-Lamborghini Huracan GT3 Evo2 zieht ins Museum am Hauptsitz im italienischen Sant'Agata ein. Hier im gläsernen Bau steht bereits ein GT3-Lambo, den unter anderem Bortolotti 2019 zum Klassensieg bei den 24 Stunden von Daytona führte. Der in Wien lebende Italiener macht das Lamborghini-Museum voll!

Zwar handelt es sich bei der DTM der Neuzeit offiziell 'nur' um Kundensport, doch der erste Titelgewinn ist von großer Bedeutung für Lamborghini. Konzernchef Stephan Winkelmann höchstpersönlich hielt am Dienstagabend eine Lobrede auf die SSR-Mannschaft und 'seinen' Star Bortolotti, der zweifelsohne zu den besten GT3-Fahrern der Welt zählt und diesen Status seit drei Jahren in der DTM eindrucksvoll untermauert.

Lamborghini-CEO Winkelmann: Harte Arbeit in DTM wurde belohnt

"Seit unserer ersten Saison in der DTM haben wir viel über die Serie gelernt und uns als Marke weiterentwickelt", sagte Winkelmann. "Letztes Jahr begann unsere Partnerschaft mit SSR Performance, die sowohl auf als auch abseits der Strecke ihre Professionalität und Expertise unter Beweis gestellt haben. Die harte Arbeit und Hingabe, die sie besonders in dieser Saison gezeigt haben, wurde mit der höchsten Auszeichnung belohnt."

Was den DTM-Titel für Lamborghini noch schmackhafter macht: Bortolotti ist der erste Italiener seit Nicola Larini anno 1993, der die Meisterschaft gewonnen hat; und der zweite nach der Alfa-Ikone, der einen Rennwagen aus Italien in der deutschen Serie zum großen Triumph führen konnte. Mit sehr wenigen Ausnahmen (Alfa, Ford, Rover, Volvo) gingen die Titelgewinne seit der DTM-Gründung 1984 stets an Fahrer in deutschen Fabrikaten.

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Der Star des Abends in Sant'Agata: Mirko Bortolotti, Foto: Lamborghini

DTM: Wie geht es bei SSR Performance und Bortolotti weiter?

Bortolotti erreichte sein Meisterstück mit nur einem einzigen Sieg aus den 16 Saisonrennen. Der 34-Jährige bestach allerdings mit enormer Konstanz: siebenmal fuhr er aufs Podium und achtmal startete er aus der ersten Reihe. Am Ende setzte sich Bortolotti in der DTM-Tabelle mit 17 Punkten Vorsprung auf Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde durch. Bei seinen 49 DTM-Starts seit 2021 errang Bortolotti vier Siege, beachtliche 18 Podestplätze sowie sieben Pole Positions.

Kein Wunder, dass SSR-Teameigner Stefan Schlund in der DTM weiterhin alles auf die 'Karte Bortolotti' setzen will - wenn es für den Rennstall aus München überhaupt weitergehen sollte. "Ich habe von Lamborghini die klare Aussage bekommen, dass Mirko weiter bei uns fährt, wenn wir weiter DTM fahren", sagte Schlund nach dem Saisonfinale in Hockenheim zu Motorsport-Magazin.com und nahm Bezug auf das Gerücht, dass Bortolotti zum künftigen Lambo-Team Abt Sportsline wechseln könnte: "Wenn wir weiter mit Lamborghini fahren, sitzt er bei uns im Cockpit. Da können sich die Äbte auf den Kopf stellen."

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SSR Performance feiert den diesjährigen DTM-Titelgewinn, Foto: Lamborghini

Bortolotti: Königsfigur auf dem DTM-Transfermarkt

Die sportliche Zukunft von SSR Performance und auch Bortolotti bleibt kurz vor Weihnachten ungewiss. Der Italiener ist sozusagen die Königsfigur auf dem Transfermarkt, der sich aktuell so spannend wie schon lange nicht mehr in der DTM gestaltet. Schlund ließ in Hockenheim ebenso durchblicken: "Die deutschen Hersteller sind für uns als Münchner Firma immer interessant. Das weiß auch Lamborghini."

Von Technik-Vorstand und Interims-Motorsportchef Rouven Mohr gab es auf der Feier in Sant'Agata anerkennende Worte für die Leistung der SSR-Mannschaft, die sich seit 2022 in der DTM - zunächst mit Porsche und seit 2023 mit Lamborghini - engagiert und zu den professionellsten Teams im Starterfeld zählt.

Der frühere Audi-Mann Mohr sagte: "Um eine Meisterschaft zu gewinnen - insbesondere die DTM - braucht es Konstanz, Leistung und starkes Teamwork. SSR Performance und Lamborghini Squadra Corse haben in diesem Jahr das stärkste Paket geliefert. Ich denke, man kann mit Recht sagen, dass diese Zusammenarbeit etwas wirklich Besonderes geworden ist. Aber natürlich - ohne Fahrer können weder Team noch Marke auf der Strecke etwas erreichen. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass Mirko Bortolotti, einer unserer talentierten Werksfahrer, sich mit dem Fahrertitel einen Lebenstraum erfüllt hat."

Während bei Lamborghini in der DTM bisher alles rund läuft, kommt es beim wichtigsten Projekt der Italiener - dem LMDh-Einsatz in der WEC und IMSA - zu zahlreichen Ungereimtheiten. Was das WEC-Aus möglicherweise auch für Bortolotti bedeutet, lest ihr in diesem hintergründigen Artikel: