*** DTM-Saisonstart 2023 in Oschersleben: Rückkehr nach letztem Gastspiel 2015 und erstmals unter der Leitung des ADAC. 27 Fahrer aus 14 Teams mit Autos 6 unterschiedlicher Hersteller am Start

*** Lamborghini feiert ersten DTM-Sieg im 33. Rennen. Franck Perera beschert SSR Performance ersten Lambo-Sieg nach dem Teamwechsel von Porsche. Teamchef Mario Schuhbauer zu Motorsport-Magazin.com: "Für uns war alles neu nach dem Wechsel zu Lamborghini. Wir haben das Engineering selbst aufgebaut und darauf können wir sehr stolz sein."

*** Souveräner Lamborghini-Triumph nach Pole Position unter den Augen des anwesenden Lamborghini CTO (Chief Technical Officer) Rouven Mohr und Lambo-Motorsportchef Giorgio Sanna. Zahlreiche hochkarätige Vertreter sämtlicher Hersteller in Oschersleben vor Ort

*** Tim Heinemann und Toksport-WRT-Porsche feiern mit Platz 2 Bomben-Debüt in der DTM. Heinemann, dem nach den Meisterschaftsgewinnen in der DTM Trophy 2020 und 2022 endlich der Sprung in die DTM gelungen ist, kommt tatsächlich vom Sim-Racing! Der 25-Jährige: "Als früherer Sim-Racer bin ich sehr stolz. Ich hoffe, zeigen zu können, wozu Sim-Racer in der Lage sind. Die verdienen genauso eine Chance im realen Rennsport."

*** Ferrari-Wochen im deutschen Motorsport: Nach dem Sieg beim 24h-Rennen Nürburgring folgt für den neuen Ferrari 296 GT3 mit Platz drei in Oschersleben der nächste Podesterfolg. Kurzzeit-Formel-1-Pilot Jack Aitken am Steuer des Sportwagens von DTM-Debütant Emil Frey Racing. Teamchef Lorenz Frey-Hilti zu Motorsport-Magazin.com: "Technisch hat alles sehr gut gepasst. Die Ersatzteillage bleibt angespannt. Am Freitag sind wir durch halb Deutschland gefahren, um noch ein Ersatzteil aufzutreiben."

*** Ex-Rennfahrer Frey-Hilti stellte mit einem breiten Grinsen im Gesicht fest, dass die Top-5 der Startaufstellung (Perera, Aitken, Bortolotti, Wishofer, Feller) allesamt in der Vergangenheit für Emil Frey Racing im Einsatz waren. "Die haben wir wohl zu gut ausgebildet", sagte Frey-Hilti mit einem Augenzwinkern

*** Die Balance of Performance des neuen DTM-Dienstleisters und langjährigen ADAC Partners, SRO, wurde nach dem Qualifying angepasst. Lamborghini und Ferrari mussten jeweils 10 Kilogramm zuladen, während der Mercedes-AMG GT3 nach dem schwachen Abschneiden im Qualifying 15 Kilo ausladen durfte

*** Die Änderung half nur sehr bedingt: Bestplatzierter Mercedes-Fahrer war Maro Engel auf P13, während die anderen fünf Marken in den Top-5 landeten. Mercedes-DTM-Leiter Thomas Jäger zu Motorsport-Magazin.com: "Die BoP der SRO ist exzellent. Diesmal haben sie aber den Startpunkt nicht ganz getroffen. Bei neuen Autos wie dem Ferrari oder Evo-Versionen wie dem Lamborghini kann das mal passieren. Hoffentlich können wir morgen mitmischen."

*** Wahnsinns-Aufwand bei HRT-Mercedes! Ein Ersatzauto für Luca Stolz - der #6 Mercedes-AMG GT3 vom Einsatz beim 24h-Rennen Nürburgring - wurde am späten Freitagabend von AMG in Affalterbach nach Oschersleben transportiert und bis 3 Uhr am Samstagmorgen für den DTM-Einsatz vorbereitet. Hintergrund: Nach einem Unfall von Stolz beim Donnerstags-Test musste der Motor ausgetauscht werden. Erst später entdeckten die HRT-Ingenieure einen Schaden im Querträger, der einen Komplettwechsel des Autos nötig machte

*** Die enorme Kraftanstrengung wurde nicht belohnt: Im Rennen kollidierte Stolz ausgerechnet mit seinem HRT-Teamkollegen Arjun Maini. Beide Autos fielen vorzeitig aus. Teamchef Uli Fritz zu Motorsport-Magazin.com: "Ein Fahrfehler von Luca, er hat sich sofort entschuldigt, alles gut. Das sollte nicht passieren, kann aber passieren. Für das Team tut es weh, die haben die ganze Nacht durchgeschraubt."

*** Auffällig: Zahlreiche Teams patzten bei ihren Pflicht-Boxenstopps. Darunter auch DTM-Neueinsteiger Manthey-Porsche, das bei Testfahrten in diesem Bereich einen hervorragenden Eindruck hinterlassen hatte. Am Samstag gab es Probleme sowohl bei Thomas Preining als auch Dennis Olsen. "Solch schlechte Boxenstopps habe ich bei uns noch nicht gesehen", sagte Teamchef Niki Raeder zu Motorsport-Magazin.com. "Das sag wirklich doof aus - auch weil beide Fahrzeugseiten von unseren Autos betroffen waren. Auf der linken Seite ist die Radmutter weggeflogen und rechts war sich der Mechaniker nicht sicher, ob die Radmutter richtig zentriert war - was sie aber war. Die Boxenstopps können wir sicher schneller und auch ohne Probleme erledigen, das haben wir schon oft genug bewiesen. Ohne unsere Patzer wären P3 oder P4 möglich gewesen."

*** Die Outlaps spielen wieder eine entscheidende Rolle in der DTM. Die Reifen des neuen Ausstatters Pirelli benötigen im Rennen rund zwei Runden, bis sie ihr optimales Arbeitsfenster erreicht haben. Reifenwärmer bleiben in der DTM verboten, was das Fahren auf den kalten Reifen zur echten Herausforderung werden lässt und für große Unterschiede bei den Rundenzeiten sorgt.

*** Hoffnungsvoller Saisonstart für GRT-Lamborghini auch ohne Werksfahrer: DTM-Rookie Mick Wishofer errang auf Anhieb den vierten Startplatz. Im Rennen wurde der junge Österreicher recht schnell durchgereicht und fiel vorzeitig aus. GRT-Teamchef Gottfried Grasser zu Motorsport-Magazin.com: "Da stimmten leider die Reifendrücke nicht. Trotzdem sind wir mit dem Samstag sehr zufrieden. Wir waren schon in der Vergangenheit sehr erfolgreich in Oschersleben und rechnen uns für den Sonntag weitere starke Ergebnisse aus."

*** Nicht so schön: Ein GRT-Mechaniker verletzte sich bei einem Boxenstopp wegen eines technischen Problems an der Hand und musste im Medical Center untersucht werden. Teamchef Grasser konnte Entwarnung geben: "Unser Teammitglied ist okay. Was für die enorme Moral in unserer Truppe spricht: Trotz der Verletzung wollte er direkt weiterarbeiten!"

*** Der amtierende DTM-Champion Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) erlebte mit Startplatz 19 und einem vorzeitigen Ausfall im Rennen einen schwierigen Tag mit der #1 auf seinem BMW M4 GT3. Kuriose Szene beim Boxenstopp im TV zu sehen: Ein Mechaniker warf nach einem verpatzten Radwechsel voller Frust den Schlagschrauber beiseite, was den ganzen Prozess zusätzlich verlangsamte.

*** Schubert-Teamchef Torsten Schubert zu Motorsport-Magazin.com: "Nach dem versauten Boxenstopp hatte Sheldon keine Chance mehr. Das Auto wurde zu früh auf den Boden gelassen. Dann stand das Auto einen Meter zu weit vorne und der Mechaniker kam nicht mehr dran. So etwas kann passieren, aber auch in solchen Momenten muss man die Ruhe bewahren."

*** Für DTM-Teamchampion Schubert Motorsport ist Oschersleben das Heimspiel. 800 Gäste werden am Wochenende erwartet, im Fahrerlager hat Schubert mit einem großen Hospitality-Bereich eindrucksvoll aufgeschlagen. Torsten Schubert: "Es ist wichtig, dass wir den Gästen und Fans ein echtes Erlebnis bieten!"

*** Am Samstag wurde im Fahrerlager ein ganz spezieller Straßenwagen enthüllt: Ein BMW M4 'DTM Champions Edition' in den Farben von Sheldon van der Lindes Meister-BMW M4 GT3. Das Modell ist weltweit nur 9 Mal verfügbar und steckt voller Details, die an die DTM, van der Linde und Schubert erinnern.

*** Apropos Champions: Am Samstagabend lud der ADAC zum großen DTM-Legenden-Treffen in seine schicke Hospitality! Mit dabei waren unter anderem HWA-Gründer Hans Werner Aufrecht, der langjährige Mercedes-Sportchef Norbert Haug, Abt-Boss Hans-Jürgen Abt und Abt-Marketingchef Harry Unflath, Hermann Tomczyk und Sohn Martin, Manuel Reuter, Jürgen Pippig, Wolfgang Schattling, Michael Bernard, Walter Mertes, BMW-M-Chef Frank van Meel, BMW-Motorsportchef Andreas Roos, Audi-Motorsportchef Rolf Michl und Audi-Kundensportleiter Chris Reinke, dazu zahlreiche DTM-Champions wie Rene Rast, Marco Wittmann, Mike Rockenfeller oder Sheldon van der Linde

*** Ex-DTM-Boss Gerhard Berger hatte ebenfalls eine Einladung zum Saisonstart in Oschersleben, sagte jedoch ab

*** DTM-Partner Schaeffler ist wieder mit einer eigenen Hospitality im Fahrerlager vertreten - und ganz neu mit einem Audi R8 LMS GT2, der mit der Steer-by-Wire-Lenkung ausgestattet ist. Audi-Sport-Fahrer und Ex-Formel-1-/DTM-Pilot Markus Winkelhock chauffiert damit Gäste rund um die Strecke. Schaeffler-Vorstandsmitglied Matthias Zink und Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs E-Mobilität bei Schaeffler, standen bei einer Medienrunde am Samstag Rede und Antwort

*** Zum ersten Mal seit der Rückkehr der DTM im Jahr 2000 ging ein Saisonauftakt ohne den langjährigen Fahrerlager-Chef Joe Franz über die Bühne. Das beliebte Urgestein kümmert sich inzwischen erfolgreich um die Sicherheit auf dem Hockenheimring

*** Am Donnerstag erhielten Peter Mücke, Timo Bernhard, Rene Rast und Sheldon van der Linde ihren eigenen 'Stern' auf dem Walk of Fame vor dem Eingang des bekannten Hotels direkt an der Motorsport Arena Oschersleben