Eine gute Nachricht für die DTM-Fans: Lucas Auer hat sich pünktlich für den Saisonstart 2023 in Oschersleben (26.-28. Mai) fit gemeldet. Der amtierende DTM-Vizemeister hat seine schweren Verletzungen vom Training zu den 24h Daytona im Januar inzwischen auskuriert und kann endlich wieder ins Geschehen eingreifen.

Auer absolvierte in der vergangenen Woche bereits einen privaten Test in Hockenheim mit seiner vertrauten Winward-Mercedes-Mannschaft um Teamchef Christian Hohenadel. "Ich fühlte mich absolut bereit für meine Rückkehr", sagte der Österreicher während einer Mercedes-AMG-Medienrunde an diesem Mittwoch. "Ich brauchte ein paar Runden, dann konnte ich wieder bis ans Limit pushen und schon auf Rundenzeiten Jagd machen."

Auer: Keine Schmerzen beim DTM-Test

Auer habe beim Test im Mercedes-AMG GT3 keine Schmerzen gespürt. Weitere Testfahrten seien geplant, um sich für den Auftakt in die neue DTM-Saison vorzubereiten. Auer dürfte der späte Saisonstart in Folge der Rechteübernahme des ADAC gerade recht kommen, nachdem er sich signifikante Lendenwirbelbrüche bei seinem Daytona-Unfall zugezogen hatte und operiert werden musste.

"Ich hatte keine Schmerzen", versicherte Auer nach dem Hockenheim-Test. "Wir haben sichergestellt, dass ich für den ersten Test zu 100 Prozent fit bin. Der Test lief gut. Wenn das Rennen schon am kommenden Wochenende wäre, wäre ich ebenso bereit dafür. Ich bin auch über ein paar Kerbs gefahren und hatte keinerlei Schmerzen. Ich hatte sofort das nötige Vertrauen. Es war das Wichtigste, dass alles verheilt ist."

Mercedes-Leiter Wendl scherzt: Unterboden zerstört!

Dass es Auer bei seinem ersten Mal im GT3-Rennwagen nach knapp dreieinhalb Monaten Zwangspause wieder fliegen ließ - den offiziellen DTM-Test vor wenigen Wochen hatte er ausgelassen - bestätigte Mercedes-AMG-Kundensportleiter Stefan Wendl mit einer amüsanten Anekdote: "Christian Hohenadel hat nach dem Test ein paar Bilder vom Unterboden geschickt. Wir können bestätigen, dass Lucas nicht nur über ein paar Kerbs, sondern über alle Kerbs gefahren ist! Das Teil war komplett zerstört nach dem Test und wird jetzt repariert."

Auer, der trotz des schweren Unfalls in Florida offenbar weder Speed noch Spaß verloren hat, antwortete standesgemäß: "Ich wollte sicherstellen, dass ich für den nächsten Test neues Material bekomme, um noch ein bisschen mehr Rundenzeit zu finden!"

Lucas Auer startet in der DTM für das Mercedes-Team Winward, Foto: DTM
Lucas Auer startet in der DTM für das Mercedes-Team Winward, Foto: DTM

Auer fuhr Schalter-Kart in Vorbereitung auf GT3-Test

Ernstgenommen hatte Auer zuvor die Behandlungsmaßnahmen, nachdem er in Folge der Rücken-Operation zunächst zwei Wochen in den USA geblieben war, bevor er die Rückkehr in seine geliebte Heimat Österreich antrat. Mit einem speziellen Team und angepasstem Training arbeitete sich Auer zurück zu der für den Motorsport benötigten Fitness und körperlichen Gesundheit.

Auer: "Das war eine sehr intensive Zeit mit dem Training. Mein Team war mega! Ich habe dabei sehr viel über meinen Körper gelernt, das war sehr interessant. Dann war ich happy, wieder ins Auto steigen zu können. Ich bin vorher Indoor-Kart gefahren, um zu schauen, wie mein Körper reagiert. Das ging gut. Dann fuhr ich Schalter-Kart, das ist eine Hardcore-Übung für den Körper. Jeder, der so etwas schon mal gefahren ist, weiß, wovon ich spreche. Ich war vorbereitet und absolut bereit."