Maximilian Götz tritt 2023 nicht mehr in der DTM an, könnte aber sein Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans geben. Der langjährige Mercedes-AMG-Pilot war am Wochenende in Sebring bei den Testfahrten (Prolog) der WEC und beobachtete das Treiben aus der Garage des Glickenhaus-Teams. Götz, der DTM-Champion von 2021, wurde sogar in der Teamkleidung des US-amerikanischen Privatstalls gesichtet, der dieses Jahr in der Langstrecken-Weltmeisterschaft sowie in Le Mans antritt.
Der 37-Jährige saß in Sebring nicht im Glickenhaus-007-Hypercar, bezeichnete seinen Besuch beim Privatteam gegenüber Sportscar365 aber als einen "ersten Schritt": "Ich hatte immer den Traum, auf diesem hohen Level Langstreckenrennen zu fahren. Wir schauen, was möglich sein könnte und ob es so kommt oder nicht. Das ist jetzt eine gute Gelegenheit, die Leute kennenzulernen und zu sehen, wie das Team arbeitet."
Bericht: Götz-Debüt in Spa mit Glickenhaus
In der WEC-Saison 2023, die am kommenden Wochenende auf der US-Buckelpiste von Sebring startet, ist Glickenhaus mit einem Hypercar permanent eingeschrieben. Beim Highlight in Le Mans (10./11. Juni 2023) will die Truppe von Jim Glickenhaus wie im Vorjahr mit zwei seiner V8-Prototypen antreten. Laut Sportscar365 könnte Götz sein WEC-Debüt beim dritten Saisonlauf, den 6 Stunden von Spa-Francorchamps (29. April), in Vorbereitung auf das 24h-Rennen in Le Mans geben. Ob Glickenhaus in Belgien ein zweites Auto bringt, ist noch nicht bekannt.
Beim zweitägigen Prolog in Sebring drehten Routinier Romain Dumas, Ryan Briscoe und Olivier Pla ihre Runden im 680 PS starken Glickenhaus-Hypercar. Mit welchen Fahreraufgeboten die US-Amerikaner nach Le Mans reisen werden, steht noch nicht fest. Gemeldet auf den beiden Fahrzeugen sind bislang nur Dumas und Franck Mailleux.
Götz wünscht sich einen Start beim berühmtesten Rennen der Welt, das dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiert und mit prestigeträchtigen Marken wie Ferrari, Peugeot oder Porsche an alte Erfolgszeiten anknüpfen will: "Ja, absolut. Im Moment sind wir aber noch nicht soweit."
Was plant Mercedes-AMG mit Maximilian Götz?
Götz hat bei Mercedes-AMG einen laufenden Vertrag, sein genaues Einsatzprogramm steht offiziell aber noch nicht fest. Nach dem durchaus überraschenden DTM-Aus stehen laut Informationen von Motorsport-Magazin.com Einsätze in der GT World Challenge Endurance sowie GT-Serien in England und Asien zur Diskussion. AMG-Ass Raffaele Marciello etwa startet dieses Jahr in der Britischen GT-Meisterschaft, wie der amtierende ADAC-GT-Masters-Champion am Montag verkündete.
Eine Freigabe von Mercedes-AMG für Einsätze in der WEC sollte theoretisch keine größere Hürde darstellen, da die Marke mit dem Stern nicht in der Langstrecken-WM antritt und demnach keine Konkurrenzsituation auftreten kann. Das könnte sich frühestens 2024 ändern, wenn GT3-Fahrzeuge die aktuellen GTE-Autos ersetzen. Götz bestätigte: "Ich habe einen langfristigen Vertrag, aber leider fahren sie (Mercedes) solch eine Art Rennen nicht. Wenn es keine Überschneidungen gibt, habe ich die Freiheit, etwas zu machen."
Glickenhaus: "Denke, Maxi wird irgendwann für uns fahren"
Bei einem möglichen Deal mit der Glickenhaus-Mannschaft, die Götz von Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife kennt, könnte auch Sponsor BWT eine Rolle spielen. Das Unternehmen aus Österreich unterstützt in dieser Saison zwar nicht mehr wie zuvor das Kundensportprogramm von Mercedes-AMG, wohl aber weiter Götz.
Teambesitzer Jim Glickenhaus sagte in Sebring zu Sportscar365: "Ich denke, dass Maxi irgendwann für uns fahren wird. Wir hoffen, dass uns das einige Sponsoren bringt. Wir könnten da etwas ausarbeiten und nichts würde mich glücklicher machen. Wenn so etwas nicht klappen sollte, dann werden wir uns zu einem gewissen Zeitpunkt anderweitig umschauen."
Dass Mercedes-AMG in der DTM freiwillig auf Dienste eines früheren Meisters verzichtet, hat für einige Diskussionen in der Szene gesorgt. Für Götz ist nach 68 Rennen (2015-2016, 2021-2022), drei Siegen und neun Podestplätzen vorerst Feierabend in der deutschen Traditionsserie. Mercedes-AMG-Kundensportleiter Stefan Wendl sieht in dieser Konstellation jedoch "kein Problem".
Wendl während einer digitalen AMG-Medienrunde auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com: "Max ist ein geschätzter Fahrer und wir sind froh, noch einige weitere zu haben, die in der jüngeren Vergangenheit Titel geholt haben und erfolgreich waren. Wir standen mit Blick auf das Fahreraufgebot vor der Herausforderung, dass uns drei Plätze bei drei Teams zur Verfügung standen. Im Gesamtbild haben wir auch geschaut, welche anderen Anfragen es aus der Welt gab. Ich kann sagen, dass wir für Max Anfragen von anderen Stellen hatten. Deshalb haben wir entschieden, dass er sich anderen Herausforderungen widmen kann, die in Bälde bekanntgegeben werden."
DTM-Starterfeld 2023
Team | Fahrer | Auto |
---|---|---|
Abt Sportsline | Kelvin van der Linde / Ricardo Feller | Audi R8 LMS GT3 Evo II |
Liqui Moly Team Engstler | Luca Engstler | Audi R8 LMS GT3 Evo II |
Schubert Motorsport | Sheldon van der Linde / Rene Rast | BMW M4 GT3 |
Project 1 | Marco Wittmann / tba | BMW M4 GT3 |
Mercedes-AMG Team Winward | Lucas Auer / David Schumacher | Mercedes-AMG GT3 Evo |
Mercedes-AMG Team HRT | Luca Stolz / Arjun Maini | Mercedes-AMG GT3 Evo |
Mercedes-AMG Team Landgraf | Maro Engel / Jusuf Owega | Mercedes-AMG GT3 Evo |
KÜS Team Bernhard | Laurin Heinrich / Ayhancan Güven | Porsche 911 GT3 R |
Manthey EMA | Thomas Preining / Dennis Olsen | Porsche 911 GT3 R |
Toksport WRT | Christian Engelhart / Tim Heinemann | Porsche 911 GT3 R |
GRT Grasser Racing Team | tba | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
SSR Performance | Mirko Bortolotti / Franck Perera / Alessio Deledda | Lamborghini Huracan GT3 EVO2 |
Emil Frey Racing | Jack Aitken / Thierry Vermeulen | Ferrari 296 GT3 |
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