DTM-Krimi zum Saisonfinale auf dem Norisring - es kommt zum Showdown der beiden Titelanwärter in Startreihe eins! Liam Lawson hat sich die Pole Position vor Kelvin van der Linde für das Samstagsrennen (ab 13:30 Uhr im TV auf Sat.1) auf dem Nürnberger Stadtkurs gesichert.

Der Neuseeländer im Ferrari erzielte seine dritte Pole Position in der DTM-Saison 2021 und darf sich zudem über drei Exptra-Punkte freuen. Van der Linde verpasste im Abt-Audi seine sechste Pole um 0,184 Sekunden. An Lawsons Bestzeit von 48,720 Sekunden auf dem 2,3 Kilometer langen Traditionskurs reichte der Südafrikaner nicht heran.

Auch Titel-Anwärter Maximilian Götz ist weiter im Rennen um den DTM-Titel 2021. Der HRT-Mercedes-Pilot landete im Qualifying zwar 'nur' auf dem fünften Platz, hat mit Lucas Auer und Arjun Maini auf den Plätzen drei und vier aber zwei Marken-Kollegen vor der Nase. Marco Wittmann, der noch theoretische Titel-Chancen hat, kam nicht über den vorletzten Startplatz hinaus!

"Selbst die BoP-Anpassung reicht nicht für uns, um vorne mitfahren zu können. Wir brauchen riesengroßes Glück", sagte der zweifache DTM-Champion Wittmann nach einer kurzfristigen Anpassung der Balance of Performance in Folge des BMW-Debakels zuletzt in Hockenheim. Für das Norisring-Event erhielt der BMW eine minimale Erhöhung des Ladedrucks.

Vor dem Samstagsrennen führt Lawson die Meisterschaft mit 209 Punkten an. Der Neuseeländer kann vorzeitig die Meisterschaft gewinnen, sein ärgster Verfolger Kelvin van der Linde (194 Punkte) belegt mit 15 Punkten Rückstand den zweiten Platz. Maximilian Götz (180 Punkte) und Marco Wittmann (165 Punkte) brauchen Glück, um noch ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitsprechen zu können.

Kracht es zwischen den Titel-Rivalen?

"Das war sehr eng", sagte Lawson, der dieses Wochenende zum ersten Mal auf dem Norisring fährt. "Wir wussten, dass wir auf dem zweiten Reifensatz schnell sein müssen, weil die Zeiten immer schneller wurden. Ich hatte erst Sorgen, dass wir spät dran sind, aber es hat gepasst."

Ein potenzieller Nachteil für den 19-Jährigen: Nach seinem Podestpatz zuletzt in Hockenheim, muss Lawson mit 18 Kilo Erfolgsballast an Bord starten. Nebenmann van der Linde fährt ohne Zusatzgewicht. "Ich glaube, zwischen den beiden kracht es heute", kündigte der Drittplatzierter Auer an.

DTM Norisring: Startaufstellung fürs Samstagsrennen

Bei sonnigen, aber kühlen Bedingungen mit nur 10 Grad Außentemperatur (Strecke: 9 Grad) lautete die Top-10 der Startaufstellung für das vorletzte Saisonrennen: Liam Lawson (AF Corse-Ferrari), Kelvin van der Linde (Abt-Audi), Lucas Auer (Winward-Mercedes), Arjun Maini (GetSpeed-Mercedes), Maximilian Götz (HRT-Mercedes), Philip Ellis (Winward-Mercedes), Daniel Juncadella (GruppeM-Mercedes), Nick Cassidy (AF Corse-Ferrari), Nico Müller (Rosberg-Audi), Esteban Muth (T3-Lamborghini).

"Cassidy fährt dieses Jahr zum ersten Mal in der DTM und wird direkt Achter", sagte Götz bei Sat.1. "Das zeigt ja, wie gut der Ferrari ist." Auch die Mercedes können sich mit fünf AMG-GT3 in den Top-8 der Startaufstellung über ein starkes Marken-Ergebnis freuen.

Quali-Halbzeit: Provisorische Pole für Maini

In der ersten Hälfte des Qualifyings hauten sich die Piloten auf dem kalten Asphalt gegenseitig eine schnelle Runde nach der anderen um die Ohren. Arjun Maini hatte auf dem ersten Reifensatz die Nase vorn, der Inder fuhr Bestzeit mit seinem GetSpeed-Mercedes in 48,938 Sekunden. Direkt dahinter die Titel-Rivalen: Kelvin van der Linde (48,959) hatte nur sieben Tausendstelsekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten Liam Lawson (48,966).

Daniel Juncadella, Albon-Ersatz Nici Cassidy und Titel-Anwärter Maximilian Götz folgten auf den Plätzen vier bis sechs. Die Top-6 lagen innerhalb von zwei Zehntelsekunden. Marco Wittmann kam nach seinen ersten schnellen Runden nicht über den 16. Platz hinaus - 0,720 Sekunden Rückstand auf den provisorischen Pole-Setter Maini!