Die Spannung steigt zum Auftakt des großen DTM-Finales auf dem Norisring - und die Titelanwärter präsentierten sich mit einer Ausnahme in Bestform. Der Meisterschaftsführende Liam Lawson beendete das 2. Freie Training als Schnellster. Bei seinen ersten Runden auf dem Nürnberger Stadtkurs setzte sich der 19-Jährige mit seinem AF-Corse-Ferrari gegen die 19 Konkurrenten durch.

Lawson benötigte auf dem 2,3 Kilometer langen Kurs 49,375 Sekunden für seine schnellste Runde. Damit unterbot der Neuseeländer Lucas Auers Bestzeit aus dem 1. Training um rund zwei Zehntelsekunden. Lawsons verbliebene Titel-Herausforderer waren wie schon am Vormittag vorne mit von der Partie: Maximilian Götz (HRT-Mercedes) ordnete sich mit einer persönlichen Bestzeit von 49,412 Sekunden auf dem dritten Platz ein, Kelvin van der Linde wurde Fünfter mit seinem Abt-Audi.

Allerdings sind die Rundenzeiten in den DTM-Trainings mit äußerster Vorsicht zu genießen. Aufgrund des Reglements stehen einem Fahrer nur drei Reifensätze pro Rennwochenende zur Verfügung. In den Trainings fuhren die Piloten deshalb häufig mit gebrauchten Reifen aus einem vorangegangenen Event.

War die Reifen-Thematik verantwortlich für Marco Wittmanns Ergebnis? Der Walkenhorst-Pilot landete erneut auf den hinteren Plätzen, kam im 2. Training nicht über den 17. Platz hinaus. Mit seinem BMW M6 fehlten dem zweifachen DTM-Champion 0,718 Sekunden zu Spitzenreiter Lawson. Den beiden anderen von ROWE eingesetzten BMW im Starterfeld von Sheldon van der Linde und Timo Glock fehlte ebenfalls mehr als eine halbe Sekunde.

Wie Motorsport-Magazin.com exklusiv berichtete, erhielt der BMW M6 GT3 kurz vor dem Norisring-Wochenende eine leichte Verringerung des Ladedrucks. "Wir reden noch mal nach dem Qualifying am Samstag", sagte Walkenhorst-Teammanager Niclas Königbauer zunächst vorsichtig.

In guter Kollektiv-Form präsentierte sich unterdessen Mercedes-AMG. Sechs der sieben Mercedes-AMG GT3 fuhren im 2. Training in die Top-9. Der Inder Arjun Maini belegte Platz zwei, gefolgt von Götz und Lucas Auer. Auf den Plätzen fünf bis neun: Kelvin van der Linde, Daniel Juncadella, Philip Ellis, Nico Müller und Vincent Abril.