DTM 2020 Zolder: Sonntags-Rennen als Zusammenfassung: (03:03 Min.)

Auch ein Feuer an seinem Audi und eine unerwartete Safety-Car-Phase können ihn nicht stoppen: René Rast überwand auch beim Sonntagsrennen der DTM in Zolder alle Hindernisse und siegte erneut. Für Rast ist es ein Big Point im Titelkampf, denn an diesem Wochenende reduzierte er seinen Rückstand auf den Gesamtführenden Nico Müller von 47 auf zehn Punkte.

"Wenn es so weitergeht, haben wir gute Chancen. Ein oder zwei Rennen können alles drehen. Wir sind mit über 40 Punkten Rückstand angereist und haben jetzt nur noch zehn. Die Strecke hier scheint uns zu liegen", jubelte Rast nach seinem Rennen am Sat.1-Mikrofon. Gleichzeitig mahnt Rast bei der Pressekonferenz nach dem Rennen: "Aber es kann alles passieren und die Story kann am nächsten Wochenende wieder ganz anders aussehen. Daher müssen wir weiter maximieren, was wir haben."

Tatsächlich war Rast an diesem Wochenende kaum zu bremsen. 54 von 56 möglichen Zählern fuhr er an den beiden Renntagen der DTM in Zolder ein. Vor allem in Sachen Rennpace war kein Kraut gegen den Audi-Piloten gewachsen. Robin Frijns und Nico Müller konnten am Samstag ebenso wenig mit ihm mithalten, wie Mike Rockenfeller am Sonntag.

Rasts DTM-Audi übersteht Brand vor dem Start

Dabei galt es für Rast an diesem Sonntag zwei große Hürden zu überwinden. Die erste bereits vor dem Start, als sein DTM-Audi in Brand geriet. Bange Minuten für Rast und seine Crew, in denen zunächst nicht klar war, ob der amtierende Champion das Rennen überhaupt starten würde können. Erst eine Viertelstunde vor dem Start gab man schließlich Entwarnung: Problem behoben, Rast kann das Rennen in Angriff nehmen.

"Wir wussten nicht, ob das Auto beim Brand Schaden genommen hat, zum Glück nicht. Danke an die Crew, die das Feuer unter Kontrolle hatte", bedankte sich Rast noch in der Auslaufrunde bei Sat.1 bei seiner Mannschaft. Der Puls schnellte allerdings hoch.

"Ich war ziemlich besorgt", meinte Rast hinterher. "Wenn man Flammen aus dem Auto sieht, dann erwartet man eine Beschädigung. Aber meine Mechaniker haben einen perfekten Job gemacht. Wir haben auch Hilfe von Phoenix bekommen, alle haben mit Wasser, Kühlung etc. geholfen. Es wurde nichts beschädigt. Aber sowas ist nie schön zu sehen, vor allem bei so einem wichtigen Rennen."

Wie cool Rast trotzdem blieb, zeigte sich schon am Start: Eiskalt beschleunigte er die beiden vor ihm befindlichen BMW von Timo Glock und Sheldon Van Der Linde aus. So lag Rast schon nach wenigen Metern wieder in Führung. Diese Szene bezeichnete er in der PK nach dem Rennen schließlich auch als Schlüssel für den Erfolg. "Ich bin im ersten Moment sehr gut weggekommen, Timo und Sheldon hatten Wheelspin", rekapituliert Rast.

Nervenkitzel durch Frijns-Crash und SC-Phase

Die zweite große Hürde, die Rast nehmen musste, war die unverhoffte Safety-Car-Phase, nachdem Titelrivale Robin Frijns seinen Audi am Boxenausgang geschrottet hatte. Eine riskante Szene für Rast, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht für den Pflichtboxenstopp drin war. Man reagierte umgehend und holte den Champion sofort herein. "Den Stopp haben wir genau im richtigen Moment absolviert. Das Safety Car kam auf die Strecke heraus, als wir gerade drinnen waren", atmet Rast durch.

Allerdings erfolgte der Stopp nicht als Reaktion auf Frijns' Crash, sondern auf den versuchten Undercut des Niederländers, wie Rast glaubhaft versichern möchte: "Die Situation war schon glücklich. Wir haben zuvor nicht am Funk gesprochen. Ich bekam das Board direkt, nachdem Robin reinkam, um nicht undercuttet zu werden. Von der Situation habe ich erst gehört, als ich in der Boxengasse war."

Nach der Safety-Car-Phase musste Rast nur noch warten, bis alle vor ihm fahrenden Kollegen ebenfalls zum Stopp mussten. Danach hatte er das Geschehen unter Kontrolle. Am Ende kam er mit 5,4 Sekunden Vorsprung auf Rockenfeller ins Ziel. Für Rast ein Big Point im Titelkampf, denn Frijns ging durch seinen Crash leer aus, und Nico Müller kam erst nach der Safety-Car-Phase zum Stopp und danach nicht über Rang neun hinaus. Damit hat Rast vier Rennen vor Schluss wieder alle Chancen, den dritten Titel zu holen.