In der Formel 1 bereiten sich die Teams mit einzelnen Tests auf die durch die Corona-Pandemie veränderten Anforderungen vor. Die DTM hat einen solchen Testlauf bereits absolviert. Die offiziellen ITR-Testfahrten auf dem Nürburgring fanden unter verschärften Hygieneregeln statt. Im Gegensatz zu den sogenannten Ablauftests der Formel 1 handelte es sich um einen gemeinsamen Test, bei dem alle Teams vor Ort waren. Damit konnten die Bedingungen eines realen Events simuliert werden.

"Wir haben schon ein paar Testfahrten auf dem Nürburgring mit den neuen Hygieneregeln absolviert. Aber die der DTM sind strenger", sagt Ernst Moser, Teamchef von Phoenix Racing. "Unser Ziel ist es, keinen Kontakt zu anderen Personen zu haben, wenn wir die Box erlassen. Das ist alles, was wir machen können. Wenn die Mechaniker am Auto arbeiten, tragen sie ihre Masken. Natürlich versuchen sie, die Abstände einzuhalten. Aber das ist nicht einfach."

Nicht für das gesamte Teampersonal reichte es am Nürburgring aus, sich mit einer Schutzmaske auszustatten und den Abstand einzuhalten. Die BMW-Physiotherapeuten Alessio Erra und Isreal Sanchez Hernandes trugen FFP-2-Masken, Schutzbrillen, Schutzhandschuhe und Einmal-Overalls, während sie die Piloten betreuten. Für Fahrer und Teammitglieder stand außerdem regelmäßiges Messen der Körpertemperatur auf dem Programm.

Stefan Reinhold, Teamchef von RMG begrüßt die Auflagen, dank denen der lange erwartete Saisonstart stattfinden kann. Er wird am 01. August in Spa-Francorchamps ausgetragen. "Natürlich haben sich unsere Arbeitsprozesse durch die Hygieneauflagen verändert, aber diese Auflagen waren notwendig und gut. Wir haben uns bereits im Vorfeld gut auf diese neuen Maßnahmen vorbereitet, unter anderem durch andere Sitzordnungen in den LKW und in der Garage", sagt Reinhold.

Abt-Sportsline-Geschäftsführer Thomas Biermaier hält die Einschränkungen indes für keine große Hürde. "Das ist nichts Besonderes, weil es dem entspricht, wie wir schon seit Mitte März zu Hause arbeiten. Es ist machbar", sagt Biermeier.

Das Hygienekonzept sieht verschiedene Zonen vor, in denen sich die Beteiligten aufhalten dürfen. "In der BMW-Box durfte ich mich frei bewegen", erklärt Timo Glock. "Ich war aber nicht in der Audi-Bubble. Es gibt verschiedene Masken, um von a nach b zu kommen. Das ist extrem. Aber so sind die Regeln und wir müssen uns an sie halten."

Timo Glock probte am Nürburgring die neuen Abläufe in der DTM, Foto: BMW Motorsport
Timo Glock probte am Nürburgring die neuen Abläufe in der DTM, Foto: BMW Motorsport

Dies führt laut dem BMW-Fahrer zu einer gewissen Unsicherheit, wie man sich im Umgang mit anderen Teammitgliedern zu verhalten hat. "Es ist schon sehr, sehr ungewohnt, wenn du nicht in der Lage bist, deine Mechaniker per Handschlag zu begrüßen. Keiner weiß, wie er sich verhalten soll. Jeder würde gerne dem anderen die Hand geben, aber man darf es ja nicht.