DTM Norisring 2019: Das Sonntags-Rennen in der Zusammenfassung: (02:40 Min.)

Ein Sieg für die Geschichtsbücher: Bruno Spengler gewann das Sonntags-Rennen der DTM auf dem Norisring. Damit ist der BMW-Fahrer der erfolgreichste Fahrer in der Historie des Nürnberger Stadtkurses: Spengler stand zum fünften Mal nach 2006, 2007, 2011 und 2017 ganz oben auf dem Podium - so viele Siege gelangen keinem anderen Fahrer auf der einzigen Stadtstrecke im Rennkalender der DTM.

Im Sonntags-Rennen, das nicht wie am Vortag durch ein Safety Car durcheinandergewirbelt wurde, machten die Norisring-Experten den Sieg unter sich aus. Hinter Spengler überquerte Jamie Green die Ziellinie als Zweiter. Der Audi-Pilot blickt auf vier Siege in Nürnberg zurück und ist dort nun nur noch der zweiterfolgreichste DTM-Pilot.

Spengler legte den Grundstein zum Sieg mit einem überragenden Start. Von Platz fünf schnellte der Franko-Kanadier nach vorne und übernahm schon in der ersten Runde die Führung. Dabei profitierte Spengler vom kapitalen Gerangel des Audi-Trios Rene Rast, Nico Müller und Loic Duval.

Samstags-Sieger und Pole-Setter Rast kam nicht über den siebten Platz hinaus. Der Audi-Star durchquerte die ersten Kurven als Führender, bis er von Hintermann Müller getroffen und in die Streckenbegrenzung geschickt wurde. Der Schweizer, am Samstag Zweiter hinter Rast, kassierte für diesen Vorfall eine Durchfahrtsstrafe. Rast bog nach der ersten Runde in die Boxengasse ab und ordnete sich weit hinten im Feld ein.

Diesmal klappte es allerdings nicht wie im ersten Rennen mit der großen Aufholjagd. Ohne ein Safety Car gelang es Rast nicht, auf die vorderen Positionen zurückzukehren. Unfall-Gegner Müller beendete das Sonntags-Rennen auf der achten Position. Ein Rückschlag für beide Audi-Fahrer im Kampf um die Meisterschaft.

Green hatte das Rennen nach einer Qualifying-Strafe vom siebten Platz aufnehmen müssen. Der Brite, der wegen einer Blinddarm-Operation das Rennwochenende in Misano hatte auslassen müssen, hielt sich im Verlauf des Rennens unbeschadet und überquerte die Ziellinie als Zweiter. Mit Mike Rockenfeller gelang Audi wie am Vortag ein doppelter Podesterfolg.

Audi-Fahrer Robin Frijns, Philipp Eng im BMW und Loic Duval (Audi) fuhren auf die Plätze vier bis sechs.

Die Meisterschaft: Rene Rast bleibt mit drei Saisonsiegen Spitzenreiter der DTM-Meisterschaft. Der Audi-Pilot hat nach dem achten Saisonrennen 127 Punkte auf dem Konto. Sein heutiger Unfall-Gegner Nico Müller belegt weiter den zweiten Platz mit 102 Zählern. Philipp Eng (102 Punkte) ist als Dritter der bestplatzierte BMW-Fahrer, Markenkollege Bruno Spengler (76) rückt auf die vierte Position nach vorne.

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Spengler, Green, Rockenfeller: Stimmen der Top-3

Bruno Spengler: "Ich hatte einen sehr guten Start und war direkt Vierter. Dann kamen sich drei Autos vor mir zu nahe. Ich erwischte einen guten Kurvenausgang und konnte alle überholen. Das kam ein bisschen unerwartet. Dann habe ich gepusht, weil ich wusste, dass die Audis über die Distanz stark sein würden. Ich durfte keine Fehler machen. Ich bin auch froh, dass wir endlich wieder ein normales Rennen ohne Safety Car hatten."

Jamie Green: "Es war schön, wieder Rennen zu fahren und fit zu sein. Es war gut, ein Rennen ohne zu viel Glücksspiel zu haben. Ich musste im Rennen eine Position zurückgeben. Diese Entscheidung fand ich ein bisschen zu hart. Das gehört in der DTM doch dazu. Ohne das hätte ich Bruno vielleicht mehr herausfordern können."

Mike Rockenfeller: Der Samstag war frustrierend, da musste ich mich neu motivieren. Im Qualifying lief es gut, aber ich habe im Qualifying einen Fehler gemacht und dafür eine Strafe bekommen. Ein dummer Fehler. Ich dachte erst: 'Fuck, noch eine Strafe!' Hier von hinten zu starten, ist immer schwierig. Aber ich hatte einen guten Start, habe gepusht und musste auch in jeder Runde alles geben. Das Podium ist eine schöne Belohnung für unsere Pace."

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DTM Norisring: So lief das Rennen am Sonntag

Die Startaufstellung: Audi-Star Rene Rast fuhr mit einem neuen Streckenrekord zur Pole Position. Rast war im 35. DTM-Rennen auf dem Norisring der 25. Fahrer in der DTM-Geschichte, der sich den besten Startplatz in Nürnberg gesichert hat. Vor Rast standen lediglich seine Audi-Markenkollegen Mattias Ekström (2002), Tom Kristensen (2005), Timo Scheider (2009) und gestern Nico Müller auf der Pole.

Dahinter verlor Markenkollege Jamie Green den zweiten Startplatz nachträglich und fiel auf P7 zurück, weil er im Qualifying unter roten Flaggen zu schnell gefahren war. Dadurch rückte der Pole-Setter vom Samstag, Nico Müller, auf die zweite Position nach vorne. Mit Loic Duval führten drei Audi RS 5 DTM das Feld an, dahinter lauerte das BMW-Trio aus Philipp Eng, Bruno Spengler und Sheldon van der Linde.

Der Start: Pole-Setter Rene Rast fand sich in den ersten Kurven im Audi-Sandwich zwischen Nico Müller und Loic Duval wider - dann das Drama: Müller erwischte den Samstags-Sieger am Heck und drehte ihn in die Bande. Rast fiel bis ans Ende des Feldes zurück und bog direkt in die Box zum Reifenwechsel ab. Müller kassierte eine Durchfahrtsstrafe, während Bruno Spengler und Philipp Eng die Führung übernahmen. Vor allem Norisring-Experte Spengler gelang ein Bombenstart vom fünften bis auf den ersten Platz.

Die Boxenstopps: Rene Rast bog nach dem Schubser von Nico Müller nach der ersten Runde zum Reifenwechsel in die Boxengasse ab. Ihm folgten die Audi-Markenkollegen Loic Duval und Pietro Fittipaldi sowie BMW-Youngster Joel Eriksson und Jake Dennis (Aston Martin).

Nach einiger Pause entschied sich in Runde 13 mit Timo Glock der nächste Fahrer für seinen Pflicht-Boxenstopp. Wenig später ließen auch Paul Di Resta (Runde 14), Jamie Green (16) und Ferdinand Habsburg (18) neue Hankook-Reifen aufziehen, womit die Hälfte des Feldes ihren Boxenstopp frühzeitig absolviert hatte.

In Runde 32 bogen die zu diesem Zeitpunkt Führenden Spengler und Eng in die Box ab und wechselten auf einen neuen Satz Slick-Reifen. Interessant: Kurz zuvor wurden erste Regentropfen in der Dutzendteichkehre gemeldet. Nach Marco Wittmann und Robin Frijns in Runde 34, folgte einen Umlauf später Nico Müller zu seinem Reifen-Stopp. Zuvor hatte er lediglich seine frühe Durchfahrtsstrafe absolviert. Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch Daniel Juncadella und Sheldon van der Linde auf ihrem ersten Reifensatz unterwegs.

Die Ausfälle: Paul Di Resta fiel als erster Fahrer in der 46. Runde mit einem technischen Problem aus. Kurz vor Schluss musste auch Lokalmatador Marco Wittmann die Segel streichen und seinen BMW abstellen. "Keine Power mehr", funkte der zweifache DTM-Meister an sein Team.