König Fußball polarisiert - und das auch im Motorsport. Wie sehr die Meinungen bei der beliebtesten Sportart der Welt auseinandergehen, bekam jetzt auch Rene Rast zu spüren. Stein des Anstoßes: Der Audi-Star fährt an diesem Wochenende beim DTM-Rennen auf dem Norisring sowie in zwei Wochen in Assen in den Farben des FC Bayern München.

Mit diesem speziellen Fahrzeug-Design bewirbt Audi den Audi Cup (30./31. Juli), der in der Allianz Arena in München ausgetragen wird. Rekordmeister FC Bayern trifft in diesem Wettbewerb auf Real Madrid, Fenerbahce Istanbul und Tottenham Hotspur.

Rasts Bayern-Outfit sorgte im Vorfeld des Norisring-Wochenendes für zahlreiche Diskussionen im Internet. Allein auf der offiziellen Facebook-Seite der DTM sorgte ein Foto von Rasts Audi für mehr als 1.300 Kommentare. Darunter auch zahlreiche Beleidigungen und Unverständnis darüber, wie Rast solch ein Autodesign ausgerechnet für den Stadtkurs in Nürnberg wählen könne.

Was dabei vielfach vergessen oder auch ignoriert wurde: Rast selbst kann gar nicht über das Design seines DTM-Autos bestimmen. Diese Entscheidung liegt in erster Linie bei Audi. So halten es seit ewigen Zeiten übrigens alle Hersteller in der DTM. Hinzu kommt, dass Rast selbst nicht einmal Fußball-Fan ist.

Rene Rasts Audi RS 5 DTM im FCB-Design von allen Seiten, Foto: Audi Communications Motorsport
Rene Rasts Audi RS 5 DTM im FCB-Design von allen Seiten, Foto: Audi Communications Motorsport

Irgendwann nahmen die üblen Kommentare Überhand. Der amtierende DTM-Vizemeister bezog am Donnerstagabend in einer seiner Instagram-Stories deutlich Stellung und wehrte sich gegen zahlreiche Hass-Kommentare. Dieses Vorgehen wurde intern bei Audi Sport nach Informationen von Motorsport-Magazin.com auch unterstützt.

Rast in einem Video aus der Boxengasse: "Da es jetzt im Internet relativ viel Aufruhr gab wegen des Fahrzeugdesigns: Ich habe da keinen Einfluss drauf. Ich bin auch kein FC Bayern-Fan. Und ich bin auch kein Fußball-Fan."

Rast weiter mit einem Aufruf an die Fans: "Von daher: Könnt Ihr bitte diesen Hate sein lassen. Keiner kann was für sein Fahrzeug-Design. Und dass wir jetzt hier in Nürnberg mit dem FC Bayern-Logo fahren, ist leider so, aber deswegen bitte nicht gleich durchdrehen. Vielen Dank."

Es war nicht das erste Mal in der DTM, dass ein Fußball-Design für Kontroversen sorgte. Der frühere Mercedes-Fahrer Pascal Wehrlein startete 2013 am Red Bull Ring in den Farben des VfB Stuttgart, um das DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern zu bewerben. Dumm nur: So ziemlich jeder wusste, dass Wehrlein eigentlich Fan der Bayern ist...

Am selben Rennwochenende gab es übrigens noch ein zweites Fußball-Auto im Fahrerlager am Red Bull Ring. Während Wehrlein Werbung für den VfB machte, war auf der Gegenseite der frühere Audi-Werksfahrer Miguel Molina in einem Audi mit Bayern-Farben unterwegs.

Bayern-Logo auf einem DTM-Audi? Wahrlich keine Neuheit... Hier Miguel Molina 2013 in Spielberg, Foto: Audi
Bayern-Logo auf einem DTM-Audi? Wahrlich keine Neuheit... Hier Miguel Molina 2013 in Spielberg, Foto: Audi