DTM-Neueinsteiger R-Motorsport hatte beim zweiten Rennwochenende in Zolder Grund zum Jubeln: Jake Dennis erzielte im Sonntagsrennen mit Platz sechs das bislang beste Rennergebnis für das Team, das vier Aston Martin Vantage DTM einsetzt. In den drei vorangegangenen Saisonrennen war der Brite jeweils leer ausgegangen und hatte als einziger Fahrer des R-Motorsport-Quartetts noch keine Punkte erzielt.

Allerdings: Dennis' starke Aufholjagd in Belgien wurde in der Marken-Meisterschaft nicht belohnt. R-Motorsport erhielt für den sechsten Platz null statt acht Punkte. Somit bleibt das Team bei 15 Punkten nach den ersten beiden Rennwochenenden in Hockenheim und Zolder.

Der Grund für die Nicht-Berücksichtigung von Dennis' Rennergebnis am Sonntag: In seinem Aston Martin Vantage mit der Startnummer 76 wurde im ersten Rennen ein nachträglich verplombter Motor eingesetzt. Das ist laut Sportlichem Reglement erlaubt, wird aber mit einer Aberkennung der beim darauffolgenden Rennen erzielten Punkte für die Hersteller-Wertung geahndet.

In Artikel 28.5 des Sportlichen Reglements heißt es: "Jeder Bewerber hat das Recht, einen an den Technischen Delegierten gerichteten Antrag für das nachträgliche Verplomben von Motoren zu richten. Wird ein solcher Antrag genehmigt, wird der bestplatzierte Fahrer der betroffenen Marke beim nächsten Wertungslauf, der auf den Motortausch folgt, nicht für die Markenwertung berücksichtigt."

Im Samstagsrennen beim Comeback der DTM in Zolder erzielten Paul Di Resta und Ferdinand Habsburg Punkte für R-Motorsport: Der Schotte überquerte die Ziellinie als Achter, sein österreichischer Teamkollege punktete erstmals und wurde Neunter.

Im Sonntags-Rennen auf der belgischen Rennstrecke sah nur Dennis die Ziellinie. Di Resta konnte wegen Problemen mit dem Öldruck gar nicht erst starten. Daniel Juncadella fiel in der Schlussphase wegen eines Bremsendefekts aus und auch bei Habsburg führte ein technisches Problem zu einem vorzeitigen Ausfall.

"Jake hat heute eine großartige kämpferische Leistung erbracht und mit Rang sechs das erreicht, was möglich war", sagte Teamchef Dr. Florian Kamelger. "Ein hervorragendes Boxenstopp-Timing kam ihm dabei zu Hilfe. Das Rennen hat mit den technischen Problemen von Paul, der leider nicht starten konnte, sowie jenen von Ferdinand und Dani, denen wir noch auf den Grund gehen, gezeigt, dass wir noch Zeit brauchen, um unser Technikpaket zum Erfolg zu führen. Uns fehlt noch Entwicklungszeit. Aber gemeinsam werden wir uns Schritt für Schritt nach vorne arbeiten."

In der Hersteller-Wertung führt Audi nach zwei von neun Rennwochenenden. Die Fahrer des Autobauers aus Ingolstadt haben bislang 213 Punkte gesammelt und durch Rene Rast zwei Siege verbucht. BMW belegt mit 186 Zählern den zweiten Platz. Die Münchner sicherten sich in den vier bisherigen Qualifyings stets die Pole Position und erzielten durch Marco Wittmann und Philipp Eng zwei Siege.

Der Österreicher Eng führt zudem die Fahrer-Meisterschaft an. Nach seinem Debütsieg in Zolder am Samstag und Platz zwei im Sonntagsrennen kommt er auf 59 Punkte. Rast liegt nach zwei Siegen und zwei Ausfällen mit 54 Punkten als Zweiter knapp hinter Eng. Marco Wittmann (43 Punkte) und Mike Rockenfeller (42) belegen die Plätze drei und vier. Jake Dennis ist mit acht Punkten auf Platz 14 der bestplatzierte Fahrer von R-Motorsport.