Rene Rast hat das Sonntags-Rennen der DTM beim zweiten Saisonwochenende in Zolder gewonnen! Der Audi-Pilot feierte seinen zweiten Saisonsieg nach dem Auftakt in Hockenheim sowie seinen zwölften in der Tourenwagenserie.

Beeindruckend: Rast gewann saisonübergreifend acht der letzten zehn DTM-Rennen. Und der amtierende Vize-Meister setzte seine Serie konsequent fort: An den letzten fünf Sonntagen bei DTM-Rennwochenenden siegte Rast jedes Mal.

"Wenn mir vor dem Wochenende jemand gesagt hätte, dass ich Zweiter in der Meisterschaft bin, hätte ich unterschrieben", sagte Rast. "Leider habe ich gestern wertvolle Punkte verloren. Aber super, dass ich heute gewonnen habe. Mein Auto war gigantisch! Natürlich möchte ich nicht immer nur an den Sonntagen gewinnen, sondern auch mal samstags. Aber so kann es weitergehen."

Eng führt Meisterschaft an

Philipp Eng, der das Samstags-Rennen auf dem belgischen Kurs gewonnen hatte, gelang mit Platz zwei ein weiteres starkes Ergebnis. Pole-Setter Sheldon van der Linde verlor den dritten Platz in letzter Sekunde an Jamie Green und wurde Fünfter.

"Ich bin überglücklich", jubelte der neue Meisterschaftsführende Eng. "Ein super Wochenende, daran könnte ich mich gewöhnen! Mein Lehrjahr war teilweise hart, hoffentlich können wir jetzt die Früchte ernten. Zwischenzeitlich hatte ich drei Plätze verloren, kam dank einer guten Strategie aber wieder zurück und aufs Podium."

Van der Linde verliert Podest in letzter Sekunde

Van der Linde, der zweitjüngste Pole-Fahrer in der Geschichte der DTM, führte während der ersten Runden nach dem Start. In Runde elf übernahm schließlich Rast mit einem entschlossenen Überholmanöver die Führung. Nach einer Safety-Car-Phase, ausgelöst durch eine Kollision zwischen Robin Frijns und Marco Wittmann, verlor van der Linde den zweiten Platz an Eng.

In der letzten Runde musste sich der Südafrikaner nach hartem Kampf auch noch dem Audi-Duo Jamie Green und Mike Rockenfeller geschlagen geben. Damit gelang Green der erste Podesterfolg in dieser Saison nach einer echten Aufholjagd. Der Audi-Pilot überquerte die Ziellinie nach Start von Platz neun als Dritter. Green nutzte wie einige andere Fahrer auch die Safety-Car-Phase für einen zweiten Boxenstopp, um sich mit den Hankook-Reifen einen Performance-Vorteil zu verschaffen.

Green: Erstes Podium seit 2017

"Mein letztes Podest war 2017", atmete Green auf. "Letztes Jahr stand ich kein einziges Mal auf dem Podium, das hat weh getan. Ich hatte keine Pace und war Letzter in der Meisterschaft. Das war eine harte Zeit für mich. Es ist so schön, dass ich jetzt wieder zurück bin. Ich hatte für dieses Wochenende nicht viel erwartet und bis deshalb umso glücklicher über den Podestplatz. Hoffentlich geht es jetzt Schritt für Schritt wieder zurück nach vorne."

Hinter Green überquerten Mike Rockenfeller und van der Linde die Ziellinie auf den Plätzen vier und fünf. Rockenfeller nach dem Fight in der letzten 'Runde: "Ich habe überall Dreck im Gesicht! Es ging heiß her. Ich wollte Dritter werden. Aus Turn 12 raus war es sehr knapp mit Jamie. Ein super Fight, mehr war nicht drin. Mit meiner Strategie habe ich das Maximum herausgeholt. Ich blieb heute lange draußen und habe damit versucht, das Gegenteil zu gestern zu machen. Ein sehr turbulentes Rennen mit viel Action."

R-Motorsport-Fahrer Jake Dennis erzielte mit Platz sechs das bislang beste Ergebnis des neuen Aston Martin Vantage DTM. Allerdings sahen seine drei Teamkollegen Paul Di Resta (kein Start wegen Problemen mit dem Öldruck), Ferdinand Habsburg und Daniel Juncadella die Ziellinie nicht.

Bruno Spengler, Nico Müller, Pietro Fittipaldi und Joel Eriksson komplettierten die Top-10 des vierten Saisonrennens.

DTM Zolder: So lief das Rennen am Sonntag

Die Startaufstellung: Sheldon van der Linde startete in seinem vierten DTM-Rennen zum ersten Mal von der Pole und geht damit als zweitjüngster Pole-Setter nach Pascal Wehrlein in die Geschichte der Tourenwagenserie ein. Daneben startete zum zweiten Mal an diesem Wochenende Audi-Fahrer Rene Rast. Samstags-Sieger Philipp Eng und Robin Frijns im Audi teilten sich die zweite Startreihe. Mit Timo Glock, Mike Rockenfeller, Marco Wittmann (Pole am Samstag) und DTM-Rookie Jonathan Aberdein komplettierten je zwei weitere Audi- und BMW-Fahrer die Top-8 der Startaufstellung. R-Motorsport verzichtete auf den Start von Paul Di Resta, der schon im Qualifying Probleme mit dem Öldruck in seinem Aston Martin Vantage hatte.

Der Start: Sheldon van der Linde verteidigte seine Pole tapfer gegen Hintermann Rene Rast. Timo Glock erwischte von P5 einen starken Start und verbesserte sich zügig auf die dritte Position. Dahinter lieferten sich Robin Frijns und Philipp Eng einen heißen Kampf mit ihren blauen Rennwagen um die vierte Position, mit besserem Ausgang für den Audi-Fahrer. Jamie Green stand wegen eines möglichen Frühstarts unter Beobachtung der Rennleitung, kam aber ungeschoren davon und setzte das Rennen auf dem siebten Platz fort.

Der Re-Start zur 28. Runde: Nach dem Ausfall von Robin Frijns in Folge einer Kollision mit Marco Wittmann kam das Safety Car auf die Strecke. Beim Re-Start blieb Rene Rast vorne, dahinter setzte sich Philipp Eng gegen Sheldon van der Linde durch. Mike Rockenfeller setzte sich gegen Timo Glock durch und übernahm die vierte Position. Von hinten schoss Jake Dennis mit seinem Aston Martin durch das Feld und verbesserte sich auf P6.

Die Boxenstopps: Daniel Juncadella eröffnete aus den hinteren Reihen schon nach der zweiten Runde den Boxenstopp-Reigen, um sich gegen ein mögliches Safety Car zu wappnen. Nach Runde drei entschied sich auch Bruno Spengler für einen frühen Pflicht-Reifenwechsel, nachdem der BMW-Pilot das Rennen von P16 hatte aufnehmen müssen. Mit Joel Eriksson holte BMW in Runde 7 einen weiteren M4-Fahrer zum Boxenstopp rein.

Der Fünftplatzierte Philipp Eng wechselte in Runde 8 die Hankook-Reifen. Dem BMW-Piloten folgte das Audi-Duo Nico Müller und Pietro Fittipaldi in die Boxengasse. In Runde 11 wechselten aus dem vorderen Feld Timo Glock und Robin Frijns ihre Reifen.

Sheldon van der Linde legte seinen Boxenstopp in Runde 11 ein - ein schneller Reifenwechsel in 7,7 Sekunden. Kurz zuvor hatte der Südafrikaner die Führung an Rene Rast verloren. Der Audi-Pilot fuhr in Runde 12 zum Reifentausch an die Box. Van der Linde kam als Siebter zurück auf die Strecke, Rast folgte auf Position sechs.

Marco Wittmann führte das Rennen an, bis er in Runde 16 die Boxengasse für seinen Pflicht-Stopp ansteuerte. Zu diesem Zeitpunkt waren nur die beiden Aston Martin von Jake Dennis und Ferdinand Habsburg sowie die Audis von Mike Rockenfeller und Loic Duval mit ihren Startreifen unterwegs.

Joel Eriksson, Daniel Juncadella, Jamie Green, Nico Müller, Bruno Spengler, Jonathan Aberdein und Pietro Fittipaldi nutzten die Safety-Car-Phase in Runde 23 nach dem Ausfall von Robin Frijns für einen zweiten Reifenwechsel, um sich für die verbleibenden 17 Minuten einen Performance-Vorteil zu verschaffen.

Die Ausfälle: Ferdinand Habsburg fiel in Runde 19 als Erster Fahrer vorzeitig aus dem Rennen aus. Der Österreicher musste seinen Aston Martin wegen eines technischen Problems in der Box von R-Motorsport abstellen. Damit sah nach Paul Di Resta, der wegen eines Problems mit dem Öldruck gar nicht erst gestartet war, ein zweiter Fahrer des DTM-Neueinsteigers die Ziellinie nicht.

In Runde 22 erwischte Marco Wittmann seinen Vordermann Robin Frijns in der ersten Kurve beim Kampf um Platz sieben am Heck. Der Niederländer drehte sich und fiel vorzeitig aus. Wittmann konnte die Fahrt fortsetzen, kassierte aber eine Durchfahrtsstrafe und fiel aus den Punkterängen.

Nach dem Vorfall beorderte die Rennleitung in Runde 23 das Safety Car auf die Strecke. Joel Eriksson, Daniel Juncadella, Jamie Green, Nico Müller, Bruno Spengler, Jonathan Aberdein und Pietro Fittipaldi nutzten dies für einen zweiten Boxenstopp. Zuvor hatten bereits alle Fahrer ihre Pflicht-Reifenwechsel absolviert.

Mit Daniel Juncadella fiel in der Schlussphase der dritte Aston Martin aus, während Teamkollege Jake Dennis die Ehre hochhielt und um ein gutes Punkteergebnis kämpfte.