Das ist eine faustdicke Überraschung kurz vor den offiziellen ITR-Testfahrten der DTM auf dem Lausitzring: Pietro Fittipaldi tritt bei den letzten Tests vor dem Saisonstart für Audi-Kundenteam WRT an! Der Brasilianer besetzt das zweite Cockpit neben dem bereits feststehenden Südafrikaner Jonathan Aberdein. Fittipaldi nimmt von Dienstag, 16. April bis Donnerstag, 18. April erstmals Platz im Audi RS 5 DTM.

Der Enkel des zweifachen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi ist nach Informationen von Motorsport-Magazin.com noch nicht für die Saison 2019 bestätigt. Möglich aber, dass er sich rechtzeitig zum Auftakt in Hockenheim (03.-05. Mai) mit WRT und Teamchef Vincent Vosse einigen kann. In diesem Fall wäre es dem belgischen Rennstall im letzten Moment gelungen, einen Fahrer für das zweite eingeplante Kundenauto zu finden.

Fittipaldi war zuletzt bei den Formel-1-Testfahrten Anfang April in Bahrain für Haas im Einsatz. Der 22-Jährige ist seit dieser Saison offizieller Test- und Ersatzfahrer des US-Rennstalls. Über Erfahrung in einem DTM-Auto verfügt Fittipaldi hingegen nicht.

Im vergangenen Jahr geriet Fittipaldi durch einen schweren Unfall beim WEC-Rennen in Spa-Francorchamps in die Schlagzeilen, bei dem er sich beide Beine brach. Im weiteren Verlauf des Jahres fuhr er sechs Rennen in der IndyCar-Series sowie einmal in der japanischen Superformula. Neben dem Haas-Deal hatte Fittipaldi bislang kein bestätigtes Rennprogramm.

Fittipaldi kennt das DTM-Umfeld von seiner Saison 2015 in der Formel-3-Euroserie. Im Winter dieses Jahres gewann er die MRF Challenge, bevor er 2016 in die Formel Renault 3.5 aufstieg. 2017 sicherte er sich die Meisterschaft in der Nachfolger-Rennserie Formel V8, die anschließend eingestellt wurde.

Fittipaldi wäre ein echter Coup für die DTM. Auch, weil WRT-Boss Vosse mit ihm einen Fahrer gefunden hätte, der die nötigen Millionen mitbringt. Ein Kundenprojekt in der DTM schlägt mit fünf bis sechs Millionen Euro für zwei Autos zu Buche, wie Motorsport-Magazin.com exklusiv berichtet hatte - viel zu viel für die meisten Fahrer. BMW hat für 2019 erst gar kein Kundenteam finden können.