Die DTM wird in der kommenden Saison verdammt schnell! Fans können sich auf die schnellsten Tourenwagen seit dem Comeback der Serie im Jahr 2000 freuen. Mit dem neuen Class-1-Reglement legen die Boliden sowohl an Leistung als auch an Topspeed ordentlich zu. Die Testautos von Audi und BMW erreichten bei den jüngsten Testfahrten in Estoril am Ende der Start/Ziel-Geraden mehr als 290 km/h.

Seit der vor 20 Jahren begonnenen reinen V8-Ära war kein DTM-Auto so schnell unterwegs. Zum Vergleich: Beim diesjährigen Saisonfinale in Hockenheim erreichte Bruno Spengler mit seinem BMW am Ende der langen Parabolika, einer der schnellsten Stellen im gesamten Rennkalender, einen Topspeed von 274 km/h.

Möglich wird die höhere Geschwindigkeit durch den neuen Zwei-Liter-Vierzylinder-Motor mit Turbo-Aufladung sowie einer leicht verringerten Aerodynamik. Der neue Motor, der ab 2019 in der DTM zum Einsatz kommt, leistet laut Serienangaben 600 PS - und damit mehr als sein in die Jahre gekommener Vorgänger.

Weniger Aero sorgt zwar für etwas geringeren Speed in den Kurven, lässt dafür aber einen höheren Topspeed zu. Der neue Heckflügel - ab sofort ohne DRS - basiert auf der Variante der japanischen Super GT und ist breiter als sein DTM-Vorgänger. Zu neuen Front- und Heckdiffusoren gesellt sich zudem ein neuer Unterboden, der auf denen der japanischen Super GT-Autos basiert.

"Man spürt deutlich die Leistung und das Drehmoment des neuen Motors", sagte der zweifache DTM-Champion Marco Wittmann nach seinem Testeinsatz. "Auch durch die modifizierte Aerodynamik verhält sich das Auto anders. Mein Fazit nach dem ersten Test ist durchweg positiv, und ich denke, dass sich die Fans wirklich darauf freuen können. Denn man sieht auch von außen ganz klar, dass die Autos wesentlich schneller sind als im vergangenen Jahr."

Audi und BMW testen derzeit noch nicht mit den endgültigen Versionen, die beim Saisonstart 2019 in Hockenheim an den Start gehen werden. Die nächsten Testfahrten mit den neuen Turbo-Autos steigen am 10. und 11. Dezember in Jerez. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com wird R-Motorsport, das unter der Lizenz von Aston Martin neu in die Serie einsteigt, erst im kommenden Jahr mit Strecken-Testfahrten beginnen.

Die bisherige Resonanz auf die Class-1-Autos fiel bei den Fahrern durchweg positiv aus. Auch bei Rene Rast, dem amtierenden Vize-Meister. "Für einen Rennfahrer ist es immer schön, mehr Leistung zu haben", sagte der Audi-Fahrer auf der offiziellen DTM-Webseite. "Wir beschweren uns ja immer, wenn die Autos zu wenig PS haben. Von dem her ist jetzt ein großer Schritt mit dem neuen Motor gemacht worden. Das merkst du schon, wenn du einsteigst. Da hast du direkt ein Lachen im Gesicht, wenn du das Gaspedal durchdrückst."