DTM-Motor 2019: Der neue BMW-Turbo im Sound-Check: (00:11 Min.)

Fast 20 Jahre lang erfreuten sich Motorsport-Fans am satten Sound der V8-Motoren in den DTM-Rennwagen diverser Autohersteller. Mit der Einführung des Class One Reglements zur Saison 2019 endet nun eine Ära. Die in die Jahre gekommenen V8-Aggregate weichen zeitgemäßen Vier-Zylinder-Turbomotoren mit 2 Litern Hubraum.

Die neuen Motoren verfügen mit rund 620 PS über deutlich mehr Leistung als ihre angestaubten Vorgänger. Eine Sorge vieler Fans der DTM jedoch: Was passiert mit dem Sound? Erreichen die Turbomotoren einen ähnlichen Geräuschpegel wie die V8-Aggregate mit 4 Litern Hubraum?

Erste Zweifel wurden bereits im Rahmen des DTM-Saisonfinales 2017 in Hockenheim weggewischt, als die japanischen Autobauer Lexus und Nissan einige Demorunden durchs Motodrom drehten. In der japanischen Super GT kommen die Vier-Zylinder-Turbos seit längerer Zeit zum Einsatz.

Vom Klang der Autos waren in Hockenheim viele europäische Fans überzeugt, als sie zum ersten Mal die Rennwagen der GT 500 Klasse zu Ohren bekamen. Einen ähnlichen Sound dürfen sie bald auch bei den neuen DTM-Autos erwarten.

Einen Vorgeschmack lieferte jetzt BMW nach dem Rollout mit dem BMW M4 für 2019 auf dem Werksgelände in Dingolfing. Der Autobauer aus München lieferte neben einigen Fotos auch ein Soundfile mit, auf dem ein beschleunigender M4-Rennwagen zu hören ist. Deutlich zu hören: Das bekannte Zischen eines Turbomotors am Ende der kurzen Tonaufnahme.

Class One Reglement: Die Eckdaten

  • 2-Liter-Turbomotor löst V8-Motor ab
  • Motor mit 620 PS und Topspeed über 300 km/h
  • Aerodynamik wird weiter vereinfacht
  • Neue Front- und Heckdiffusor, anderer Heckflügel
  • Reglement ab 2019 in DTM, ab 2020 in Japan
  • Kosten-Senkung steht im Fokus
  • 2019: 2 gemeinsame Rennen von DTM & Super GT

Das vor allem in der Tuning-Szene beliebte Geräusch entsteht, wenn der durch den Turbolader erzeugte Druck mittels eines Blow Off Ventils beim Lastwechsel abgelassen wird. Die Verwendung eines Turbos hat nicht nur für den Sound, sondern auch für die Optik Folgen: Die Kühlein- und auslässe an der Front des Autos mussten verändert werden, um dem Motor mehr Luft zuführen zu können.

Beim BMW-Rollout saß Werksfahrer Bruno Spengler im Cockpit des M4. "Sobald man auf das Gaspedal tritt und die Drehzahl nach oben geht, spürt man, dass das Auto viel mehr Schub entwickelt und noch mehr Leistungspotenzial hat als zuvor", sagte der DTM-Champion von 2012. "Der neue Motor wird sich vor allem auf den Top-Speed auswirken. Wir werden auf den Geraden deutlich schneller sein und den Zuschauern noch mehr Spektakel bieten. Natürlich hört sich der Motor anders an als in der Vergangenheit, aber dennoch gefällt mir der Sound sehr gut."

Die nächsten Sound-Eindrücke dürfte es nach den gemeinsamen Testfahrten geben. Der erste ITR-Test in der Vorbereitung auf die Saison 2019 steht vom 11. bis 14. November 2018 in Estoril, Portugal auf dem Programm. "Ich denke, für die Zuschauer wird die DTM noch spektakulärer und die Show noch besser", glaubte Spengler.

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