DTM Norisring: Highlights von Rennen 2 (02:35 Min.)

Die DTM und ihr TV-Partner ARD - das ist eine langjährige, aber nicht immer einfache Beziehung. Am Sonntag auf dem Norisring sorgte der öffentlich-rechtliche Sender für großen Unmut bei den Fans. Auf die spektakuläre Schlussphase des spannendsten Rennens in diesem Jahr mussten die Zuschauer vor dem Fernseher verzichten - die ARD brach die Übertragung kurz nach dem Re-Start in Folge der Rotphase ab.

"Leider ist unsere Sendezeit zu Ende nach diesem Crash", blieb TV-Kommentator Philipp Sohmer nur zu sagen. Anstatt die verbleibenden 23 Minuten des Rennens zu übertragen, schaltete die ARD raus und zeigte stattdessen ab 18:30 Uhr - wie geplant - das Politmagazin 'Bericht aus Berlin - Sommerinterview'. Geplant war gewesen, das Rennen bis zur letzten Runde zu übertragen. Für eine ausgiebige Nachberichterstattung im TV wäre ohnehin kein Platz gewesen.

Fans laufen Sturm

Dass aber nicht einmal das gesamte Rennen gezeigt wurde, brachte Fans auf die Palme. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als die verbleibende Renndauer und das Wahnsinns-Finish um den dritten Podestplatz im Internet zu schauen. Dass Maxime Martin das Rennen vor Lucas Auer und Edoardo Mortara gewann, sahen die TV-Zuschauer nicht. Das Interesse dürfte allerdings vorhanden gewesen sein. Der Online-Stream der ARD schien überlaufen zu sein und ruckelte stark.

Es hagelte böse Zuschauer-Kommentare auf Facebook und Co. Die Wut der DTM-Anhänger über das verpasste Rennen dürfte verständlich sein. Auch bei der ARD. "Natürlich. Wir fanden es auch sehr bedauerlich, dass wir das Ende des Rennens nicht live im Ersten sondern nur im Livestream zeigen konnten", teilte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky schriftlich auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com mit.

Unfall bringt Plan durcheinander

Die rund 30-minütige Unterbrechung in Folge des schweren Unfalls von Gary Paffett machte dem ohnehin schon engen Zeitplan der ARD einen Strich durch die Rechnung. Schon der knappe Vorbericht von nur rund fünf Minuten - zuvor übertrug die ARD die Tour de France - kam bei den Zuschauern nicht gut an. Angesichts des knappen Zeitplans an diesem Sporttag wurde im Fahrerlager gemunkelt, ob das DTM-Rennen am Sonntag überhaupt übertragen wird.

"Natürlich war die Übertragung des Rennens live in voller Länge geplant", versicherte Balkausky. "Kürzere Rennunterbrechungen können wir in der Regel auch im Rahmen der geplanten Sendezeit auffangen. Bei der halben Stunde, um die sich das Rennen am Sonntag aber verzögert hat, war es leider nicht mehr möglich." Das programmliche Fenster für die DTM-Übertragung sei bedauerlicherweise nur bis 18:30 gegangen, fügte der ARD-Sportkoordinator an.

Keine Konsequenzen

Das Wahnsinns-Finish um den letzten Podestplatz und die Folgen des schweren Unfalls zwischen Gary Paffett und Mike Rockenfeller waren große Themen am Norisring und sorgten für zahlreiche Schlagzeilen auf diversen Online-Plattformen. Die Relevanz der Ereignisse stand außer Frage. Ob es nicht möglich gewesen wäre, noch einmal zurück zur DTM zu schalten, wollte Motorsport-Magazin.com wissen. Antwort von Balkausksy: "Nein." Konsequenzen werde der Vorfall ebenfalls nicht haben.

Der ARD-Vorfall kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Ein großes Thema im Fahrerlager am Norisring war die TV-Zukunft der DTM. Der Vertrag mit dem öffentlich-rechtlichen Sender läuft zum Jahresende 2017 aus. Unter anderem heißt es, dass die ARD künftig die Formel E statt der DTM mit ins Programm aufnehmen könnte. Auch ein Wechsel der DTM hin zu ZDF oder RTL wurde diskutiert.

ARD weist Gerüchte zurück

Gerüchte um die Fernseh-Zukunft der DTM sind zu diesem Zeitpunkt keine Überraschung, tragen aber nicht zur ohnehin stark angeknacksten Harmonie hinter den Kulissen der Tourenwagenserie bei. Der vorzeitige Abbruch der Übertragung des Sonntags-Rennens auf dem Norisring stehe in keinerlei Zusammenhang mit den aktuellen Gerüchten über ein Ende der Partnerschaft mit der DTM, versicherte Balkausky.

Und weiter: "Wenn entschieden ist, wie es mit der DTM im Ersten weitergeht, werden wir zunächst die ITR als unseren Vertragspartner und anschließend die Öffentlichkeit informieren."