Der DTM-Saisonstart rückt immer näher. Traditionell wird die Saison am ersten Mai-Wochenende in Hockenheim eröffnet. Die Boliden werden sich dabei aufgrund des neuen technischen Reglements gegenüber den letzten Jahren leicht verändert präsentieren. Als erster der drei Hersteller zeigte nun Audi, wie die DTM der Generation 2017 aussehen wird, und enthüllte auf dem Genfer Automobilsalon den neuen Audi RS 5 DTM.

Der Audi RS 5 DTM der dritten Generation hebt sich optisch deutlich von seinen beiden Vorgängermodellen ab. "Er wirkt noch progressiver und ist aerodynamisch noch extremer", sagt Projektleiter Stefan Gugger. "Wir haben die Aerodynamik in vielen Bereichen im Detail weiter ausgelotet."

Der Audi RS 5 DTM wurde in Genf enthüllt, Foto: Audi
Der Audi RS 5 DTM wurde in Genf enthüllt, Foto: Audi

Mehr Leistung, schnellere Rundenzeiten

Dies zeigt sich vor allem im Bereich der Frontpartie und der hinteren Radhäuser. Der markante Singleframe-Kühlergrill des neuen Audi RS 5 besteht beim Rennauto aus einer hauchdünnen Folie. Rund um die hinteren Radhäuser lässt das restriktive DTM-Reglement den Technikern noch den größten Spielraum. Entsprechend wurden sie auf maximalen Abtrieb bei gleichzeitig größter Effizienz getrimmt.

"Außerdem haben wir die Passgenauigkeit der Teile noch einmal verbessert", sagt Gugger. "Was die Spaltmaße betrifft, hat sich Audi schon immer von den Wettbewerbern abgehoben. Trotzdem haben wir noch einmal einen Schritt gemacht, der die aerodynamische Performance verbessert." Neu ist auch der Heckflügel, der nun aus zwei Blättern besteht. Um den Wirkungsgrad des Drag Reduction Systems (DRS) zu erhöhen, wird nicht mehr der gesamte Flügel nach unten geklappt, sondern wie in der Formel 1 das obere Flügelblatt flach gestellt - dadurch soll es in der DTM in Zukunft noch mehr Überholmanöver geben.

Dass der neue Audi RS 5 DTM trotzdem schneller ist als sein Vorgänger, liegt vor allem an zwei weiteren Änderungen: Reifenpartner Hankook liefert in der Saison 2017 weichere Reifen, die einerseits schnellere Rundenzeiten erlauben, andererseits ganz bewusst nach ein paar Runden deutlich abbauen. Gleichzeitig leistet der vier Liter große V8-Motor des Audi RS 5 DTM nun mehr als 500 PS. "Die Mehrleistung spürt man im Cockpit", sagt Jamie Green, der im Winter gemeinsam mit Mattias Ekström die meiste Testarbeit für die Saison 2017 leistete.

Der Motor des Audi RS 5 DTM blieb von der Basis her unverändert. Um die gewünschte Leistungssteigerung zu erreichen, haben die Ingenieure den Ansaugtrakt und das Kühlsystem modifiziert. Zudem haben sie Details angepasst, um dieselbe Zuverlässigkeit wie bisher zu gewährleisten. Schließlich muss ein DTM-Motor eine komplette Saison überstehen.

Die DTM setzt auf eine neue Aerodynamik, Foto: Audi
Die DTM setzt auf eine neue Aerodynamik, Foto: Audi

Neues Reglement soll DTM anspruchsvoller machen

Ziel des neuen Reglements ist, das Fahrverhalten anspruchsvoller zu gestalten und so die Leistung der Fahrer stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Unter anderem wurde der aerodynamische Abtrieb der DTM-Rennwagen reduziert. Entscheidend hierfür sind bei allen Autos geometrisch veränderte einheitliche Frontsplitter, Unterböden und Heckdiffusoren. Auch die Bodenfreiheit ist per Reglement vergrößert.

"Mit dem neuen DTM-Reglement wurde sehr viel dafür getan, die Kosten weiter zu reduzieren, gleichzeitig aber den Sport zu verbessern und die Autos attraktiver zu machen", sagt Motorsportleiter Dieter Gass. "Es sind spannende Zeiten für die DTM: Wir haben mehr Leistung, weichere Reifen und weniger Abtrieb. Kombiniert mit den besten Fahrern versprechen wir uns noch spannenderen Rennsport. Ich kann nur jeden einladen, Anfang Mai nach Hockenheim zu kommen, um das erste Rennen unseres neuen Babys selbst zu erleben."