Audi ist wieder obenauf - scheinbar. Mit dem Sieg von Mike Rockenfeller in Brands Hatch und der damit einhergehenden Tabellenführung konnte die Mannschaft aus Ingolstadt etwas darüber hinwegtäuschen, dass der nächste Audi in den Punkten erst Mattias Ekström auf dem siebten Rang war. Umso besser für die Audi-Truppe, dass es nun nach Spielberg geht. Seit der Wiedereröffnung vor zwei Jahren standen ausschließlich Audi-Piloten auf dem obersten Podestplatz. Der Premieren-Sieg ging an den späteren Meister Martin Tomczyk, im Vorjahr triumphierte Edoardo Mortara.

Das Team: Die Mannschaft aus Ingolstadt geht hochmotiviert nach Spielberg. Zum ersten Mal seit dem Saisonfinale 2011 reist Audi als Tabellenführer in der Fahrerwertung zu einem Rennen. Das soll natürlich gehalten und am besten noch ausgebaut werden. "Im Vorjahr hat Edoardo (Mortara) gewonnen. Diesen Vorjahreserfolg von Audi würden wir natürlich gern wiederholen - allerdings am liebsten mit 'Rocky', damit wir in der Meisterschaft auch weiter ein Wörtchen an der Spitze mitreden können", erklärt Team-Phoenix-Teamchef Ernst Moser.

Die Vorzeichen stehen laut Dieter Gass gut. Durch die leichte Modifizierung des Autos aus 2012 rechnet sich der Audi Leiter DTM auch in der aktuellen Saison gute Chancen auf den Sieg in Österreich aus. Hans-Jürgen Abt hofft darauf, dass der Red-Bull-Ring seinen beiden Piloten Mattias Ekström und Jamie Green Flügel verleiht und beide ein Wörtchen um die Top-Platzierungen mitreden können. "Unsere ganze Mannschaft wird hoch konzentriert und perfekt vorbereitet an den Start gehen", zeigt sich Abt optimisitsch.

2012 feierte Edoardo Mortara in Spielberg, Foto: Audi
2012 feierte Edoardo Mortara in Spielberg, Foto: Audi

Die Fahrer: Der einzig noch verbliebene Audi-Pilot, der den Geschmack von Champagner auf dem ersten Podestplatz kennt, ist Edoardo Mortara. Extra motiviert reist der Italiener nach Spielberg, um endlich die ersten Punkte auf sein Konto zu packen. "Wir hatten wirklich zwei Wochenenden zum Vergessen", erklärte der Italiener, der die Flinte aber nicht ins Korn wirft. "Alles, was wir jetzt brauchen, ist ein Rennen ohne Zwischenfälle. Ich sehe keinen Grund, warum uns das in Spielberg nicht gelingen sollte. Ich habe in Spielberg mein erstes DTM-Rennen überhaupt gewonnen und deshalb ein besonderes Verhältnis zu der Strecke."

Rockenfeller reist zum ersten Mal in seiner Karriere als Tabellenführer zu einem Rennen an und kann mit einem fünften respektive siebten Rang aus den Vorjahren zu den Favoriten auf ein Top-Ergebnis gewertet werden. "Nach dem Erfolg in Brands Hatch kann ich es natürlich kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen und um den nächsten Sieg zu kämpfen", sagte der Deutsche, der den Red Bull Ring als sehr schöne Strecke beschreibt.

Mattias Ekström hofft hingegen einfach nur auf ein Wochenende ohne Zwischenfälle. Im letzten Jahr schrammte der Schwede nur um eine halbe Sekunde am Podest vorbei, nach einem Katastrohen-Rennen im Jahr davor, dennoch eine Versöhnung mit dem Kurs. Teamkollege Jamie Green fährt erstmals unter den vier Ringen in Spielberg, hat in seiner Mercedes-Zeit aber bereits zwei Top-6-Ergebnisse erzielt. "Ich habe noch Luft nach oben", geht der Brite auf Angriff.

Das Auto:Spielberg und der Audi RS5 - das passt. Zwei Poles, zwei Siege und ein weiteres Podest sind die perfekte Ausgangslage. Auf der Berg-und-Talbahn in Österreich wird das DRS einen enormen Anteil am Erfolg haben - Rockenfeller ist optimistisch. "Jetzt, mit dem DRS und den Optionsreifen, gibt es bestimmt noch mehr Action." Eine gute Startposition ist zwar wie bei allen Rennen wichtig, mit einem guten DRS ist aber auch von weiter hinten noch nichts verloren. Nun muss sich zeigen, wie gut der Audi ist, denn aerodynamische Effizienz wird auf dem Red Bull Ring den Ausschlag geben.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint: Auf dem Red Bull Ring wäre alles außer ein Sieg von Audi eine Enttäuschung für die Truppe aus Ingolstadt. Selbst im schwierigen Jahr 2012 war Mortara in Österreich nicht zu schlagen. Mit einem besseren Auto und hochmotivierten Piloten wie Ekström, Green und selbstverständlich Tabellenführer Rockenfeller sollte das nächste gute Ergebnis winken. Wichtig wird vor allem, dass Audi zeigt, dass Brands Hatch keine Eintagsfliege war, sondern nur der Einstand in eine neue Erfolgsphase. (Marion Rott)