Mercedes erlebte beim Qualifying in Brands Hatch einen äußerst gebrauchten Tag: Keiner der Stuttgarter Piloten schaffte es ins Q3, schon in Q1 schieden Christian Vietoris, Roberto Merhi, Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella aus. Gary Paffett hatte in der ersten Runde Glück, dass Jamie Greens letzte Runde gestrichen wurde, sonst hätte er sich auch schon in Q1 verabschiedet. Das Aus erfolgte jedoch eine Runde später, die Mercedes-Speerspitze kam nicht über Startplatz zwölf hinaus - damit war er bester C-Coupé-Pilot. "Das ist schwierig zu erklären, ich hatte einfach zu wenig Speed", rätselte Paffett anschließend. "Ich holte alles aus dem Auto heraus, doch es war nicht genug."

Dabei beklagte sich der Brite nicht einmal über ein falsch eingestelltes Auto, das Setup sei in Ordnung gewesen. "Das Auto machte, was ich wollte, die Balance war okay", so Paffett. Mercedes muss nun schon auf Regen hoffen, um sich beim zweiten Rennen des Jahres achtbar aus der Affäre zu ziehen. Setup-Änderungen sind wegen der neuen Parc fermé-Regelung nicht mehr möglich beziehungsweise ziehen Strafen nach sich. Entsprechend vorsichtig formulierte Paffett seine Ambitionen bei seinem Heimrennen. "Ich will ein paar Punkte holen, habe aber nicht das Ziel, auf das Podium zu fahren oder zu gewinnen."

Hoffnung ruht auf den neuen Option-Reifen, mit der richtigen Strategie könnte es noch ein Stück weit nach vorne gehen. Wieder einmal hat die Variante Option-Standard-Option eine gute Chance, zum Einsatz zu kommen. "Wir werden versuchen, die Options möglichst lange zu fahren und über die Strategie etwas zu machen", klang Paffett nicht allzu zuversichtlich. Angesichts der starken BMWs dürfte es schwierig werden, seinen Vorjahressieg auf dem Traditionskurs zu wiederholen. "BMW scheint immer noch am schnellsten zu sein", zollte Paffett der Konkurrenz Respekt. "Hoffentlich können wir für die nächsten Rennen noch ein paar Verbesserungen erzielen."

Formel-1-Pilot, auf Einladung von Mercedes ebenfalls in Brands Hatch, machte seinem Landsmann zumindest ein wenig Mut. "Das war kein guter Tag für Mercedes, aber hier entscheiden wirklich nur Kleinigkeiten", so der DTM-Champion von 2010. "Gary wird seinen Weg schon gehen und die Meisterschaft ist noch so lang. Es ist unklar, wie das Wetter am Rennsonntag sein wird, also warten wir erst einmal ab."