Der Audi-Pilot Mattias Ekström hat sich in Hockenheim den zweiten Startplatz hinter Bruno Spengler aus dem Mercedes-Lager gesichert. Doch zu Beginn der Qualifikation sah es nicht so aus, als könnte dem Schweden diese Leistung gelingen. "Ich bin am Anfang nicht gut gefahren und hatte eine Menge kleiner Fehler", gab Ekström offen zu. Doch auch sein Audi war nicht gleich auf dem höchsten Level angekommen. "Ich hatte ein wirklich hartes Qualifying, wir haben recht viel am Auto verändert, da wir zu Beginn nicht das optimale Setup hatten", verriet Ekström. Deshalb galt sein Dank auch dem Team, das die Veränderungen so zeitnah umsetzen konnte.

6,4,2...fast seins

Ekström gelang nach und nach eine Steigerung. Während er in Q2 noch auf Rang sechs lag, konnte er sich in Q3 hauchdünn vor Teamkollege Mike Rockenfeller ins Q4 schieben. "Rocki war Fünfter und nur zwei Tausendstel hinter mir. Es ist sehr eng, er hätte hier genauso sitzen können", gab der Schwede ehrlich zu. Doch letztlich war seine letzte Runde, die ihn noch vor Ralf Schumacher und Timo Scheider brachte, nach eigener Aussage, seine beste des Samstags.

Punkte erst nach dem Rennen

Wenngleich er zugab, dass es schwer gewesen wäre Bruno Spengler heute zu schlagen, sieht Ekström noch nichts verloren. "Bruno hat eine sehr gute Runde hinbekommen, aber die Punkte werden erst morgen vergeben und ich werde dafür sorgen die meisten zu bekommen", zeigte er sich kämpferisch. Denn er selbst weiß am Besten, wie schnell man, trotz Pole-Position, in Hockenheim scheitern kann. "Ich stand schon öfters hier auf der Pole und es ist dennoch lange her, dass ich hier einen großen Erfolg hatte. Daher wäre es schön, wenn es morgen passieren würde."

Als entscheidenden Grund, warum Audi die Lücke zu Mercedes wieder schließen konnte, gab Ekström die neuen Reifen des Herstellers Hankook an. "Bis jetzt haben sie uns beeindruckt und wirklich gute Reifen geliefert. Es macht jetzt wirklich Spaß zu fahren", erklärte der Audi-Pilot. Denn es wäre leichter zu fahren, das Gefühl sei besser und die Reifen seien leichter zu verstehen. Und das stimmt den Schweden durchaus zuversichtlich für 2011. "Ich denke, wir werden dieses Jahr eine sehr starke Meisterschaft haben. Wie es sich jetzt anfühlt, ist Audi auf jeden Fall wieder dabei."

Nun hofft Ekström natürlich, am Ende der Saison seinen dritten Meistertitel feiern zu können, bleibt allerdings realistisch: "Ich denke jeder will die Meisterschaft gewinnen, aber es gibt einen großen Unterschied dazwischen etwas tun zu wollen, und gut vorbereitet sein, und die Hingabe zu haben es zu tun." Doch nach einigen Jahren mit Problemen ist der Schwede hoch motiviert und will "100 Prozent geben."

Mattias Ekström brach sich im Audi-Trainingslager den Arm, Foto: Ekström/Webseite
Mattias Ekström brach sich im Audi-Trainingslager den Arm, Foto: Ekström/Webseite

Zähne zusammenbeißen

Allerdings bleibt morgen noch eine weitere Unbekannte: Seine Hand. Nach dem Bruch im Trainingslager wurde Ekström zwar optimal behandelt und es ist äußerlich alles verheilt, doch selbst der Schwede weiß nicht, wie sich seine Verletzung am Sonntag entwickeln wird. "Momentan geht die Hand, da es nur kurze Runden waren. Bei 70-75 Minuten wird es schwer werden", gab er zu bedenken. Doch auf Schmerzmittel möchte der Schwede verzichten. "Wenn ich Schmerzen bekomme, muss ich einfach die Zähne zusammenbeißen. Ich brauche kein Schmerzmittel, so schlimm ist es nicht", will er im Rennen tapfer sein. Und wenngleich er zugibt, dass seine Verletzung ein Nachteil sein könnte, gibt es für das Rennen nur eine Marschrichtung: "Morgen heißt es einfach Zähne zusammenbeißen und Gas geben."