Superbike-Weltmeister Jonathan Rea war der große Leidtragende beim Reifen-Chaos im ersten Rennen auf Phillip Island. Der Kawasaki-Pilot hielt beim WSBK-Auftakt in Australien lange mit seinem führenden Teamkollegen Tom Sykes mit, war in der Schlussphase auf total abgenutzten jedoch völlig machtlos im Kampf um den Sieg.

Ein Blick auf die Rundenzeiten verdeutlich das dramatische Ausmaß von Reas Einbruch. Von Runde zwei bis Runde 16 bewegten sich Reas Zeiten immer im Bereich von 1:31.1 bis 1:31.5. In Umlauf 17 konnte Rea noch eine 1:31.953 setzen, danach rutschte er bis in die 35er-Zeiten ab, verlor so am Schluss bis zu knapp vier Sekunden pro Runde!

"Fünf Runden vor Schluss, habe ich große Probleme mit den Reifen bekommen, wie schon letztes Jahr in Donington. Ich war besorgt, dass ich stürzen würde. Also bin ich in den schnellen Kurven nur noch gerollt und habe es bis zum Schluss gemanagt", schilderte Kawasaki-Pilot Rea sein Desaster gegenüber der offiziellen WSBK-Seite nach dem Rennen.

WSBK Phillip Island 2018: Jonathan Rea nach gutem Start machtlos

Dabei lief es zunächst so gut für Rea. Vom sechsten Startplatz aus schoss er im Sprint zur ersten Kurve direkt nach vorne auf die dritte Position, konnte in der zweiten Kurve dann auch den späteren Sieger Marco Melandri überholen. Reas Teamkollege Tom Sykes führte zu diesem Zeitpunkt das Rennen an und drückte sofort auf die Tube - sehr zur Überraschung aller.

"Wir hatten einen sehr guten Start, leider war der von Tom noch etwas besser. Er hat auf der ersten Runde richtig angezogen. Da war ich etwas im Hintertreffen, bin dann aber immer näher gekommen", erinnert sich Rea. In der Tat: Bis Runde vier konnte Sykes seinen Vorsprung auf 1,599 Sekunden ausbauen. Danach rückte Rea bis auf 0,4 Sekunden an ihn heran - ehe in der Schlussphase die Reifen an seiner Kawasaki einbrachen.

Die Schwächen seines Pakets jedenfalls hat Rea ausgemacht: "Ich bin sicher, dass wir noch Veränderungen am Bike machen können, denn wir pushen die Reifen etwas zu sehr, das Bike lenkt nicht ein und wir werden auch versuchen, die Reifentemperatur morgen etwas weiter unten zu halten." Wie Rea mit seiner Kawasaki-Crew dann die Bedingungen und das Flag-to-Flag-Rennen meistern wird, wird spannend zu beobachten sein.