Nicht viele sind begeistert von der neuen Regel, dass ab der Saison 2010 pro Fahrer nur noch sechs Motoren für alle Rennen zur Verfügung stehen. Recht gut anfreunden scheint sich Casey Stoner damit zu können, er denkt sogar, dass die MotoGP dadurch wieder etwas spannender werden wird. "Es wird lustig, oder? Jeder ist in der gleichen Position und es könnte die Dinge langfristig ausgleichen, Hersteller mit vielen Ressourcen werden also nicht in der Lage sein, einfach viel Ressourcen darauf zu werfen. All die Leute sagen, dass Satelliten-Maschinen nicht konkurrenzfähig sind - ich denke, die Dinge werden nun ausgeglichener sein. Ich denke, auch der Einheitsreifen hat viel gebracht - dadurch hat viel Meckerei aufgehört", sagte Stoner der BBC.

Ebenfalls gut anfreunden konnte sich der Australier mit der Entscheidung, das britische MotoGP-Rennen in Zukunft in Silverstone auszutragen. Nicht nur, dass Donington nach dem finanziellen Scheitern der Streckenbetreiber während des Umbaus momentan eine Ruine ist, Stoner erwartet, dass das Racing im schnelleren Silverstone viel besser sein wird. Nur eine Sache bedauerte er. "Leider ist die beste Kurve von Silverstone - die unter der Brücke -, auf die ich mich schon gefreut habe, nicht Teil der Strecke. Es ist das einzig Enttäuschende, dass wir diese Kurve nicht haben; sie hat viel Spaß gemacht", meinte er. Donington war hingegen nie eine Stoner-Strecke, lediglich der enge letzte Abschnitt machte ihm in seinen jungen Jahren in England einigen Spaß - genau jener Abschnitt wurde vom Rest eher verabscheut.

Mehr Fans in Silverstone

Bei den britischen Fans war Stoner in den letzten Jahren nie ein besonderer Favorit, und das obwohl er in seiner Jugend extra nach England kam, um Rennen zu fahren und den Weg nach oben anzutreten. "Ich weiß die Hilfe aller zu schätzen, die ich in Großbritannien bekam, aber aus irgendeinem Grund habe ich 70 Prozent der Fans gegen mich. Dort [in Silverstone] dürfte ich ein paar Fans mehr haben. Ehrlich gesagt, mir hat Donington nie gefallen", erklärte er. Nach aktuellem Stand wird er dort auch lange nicht mehr hinmüssen.

Für Stoner ist es aber ohnehin wichtig, nach vorne zu schauen, auch wenn er wieder einmal über seine Krankheit im vorigen Jahr sprechen durfte und zum x-ten Mal erwähnte, dass er viele Ärzte besuchte, die Auszeit notwendig war und nur ein Arzt auf die Idee kam, dass eine Laktose-Intoleranz für alles verantwortlich war. "Er war der Einzige, der sich all die Bluttests ansah und erkannte, dass ich überall niedrige Werte hatte. Er sah sich die verschiedenen Gründe an - Glukose-, Laktose- und Salz-Intoleranz und die Mischung aus Salz und Laktose war die Antwort. Wir sind ihm sehr dankbar. Es war schön, mit einer Ursache zu den Leuten zurückkommen zu können."

Mehr Drehmoment

Und dabei zeigte er dann auch gleich, dass er das Fahren nicht verlernt hat, immerhin holte er in den letzten vier Saisonrennen noch zwei Siege und einen zweiten Platz. Angesichts der gerade frisch vorgestellten Ducati Desmosedici GP10 gab er sich zuversichtlich, dass es in der kommenden Saison ähnlich weitergehen wird. "In den ersten zwei Jahren war die Maschine praktisch die gleiche - ich habe das Motorrad sicher nicht entwickelt. Ich denke, sie haben bei dieser Maschine nun tolle Arbeit geleistet. Wir haben viel mehr Drehmoment, viel mehr Motor und eine bessere Verbindung zum Hinterrad", sagte Stoner, der im WM-Kampf die üblichen Vier vorne erwartete.