Der GP auf dem Sachsenring war für Colin Edwards ein etwas eigenartiger. Wie in den vergangenen Rennen merkte er zu Beginn, dass er viel Last auf dem Heck hatte, was ihn in die Kurven drückte. Er konnte das Motorrad nicht drehen, wodurch die ersten Runden ein Albtraum waren, da er die Front oft verlor. "Ich fiel zurück und war an einem Punkt außerhalb der Top Ten, aber als ich dachte, es würde ein langer Nachmittag werden, passierte etwas Eigenartiges. Als der Grip am Heck nachließ, wurde ich schneller und die Maschine begann sich zu drehen", sagte er.

Die Front fuhr nicht mehr nur einfach geradeaus, sondern drehte mit, wodurch er wieder aufholen konnte. Als er zu Nicky Hayden und Marco Melandri aufschloss, war das Rennen aber zu Ende und es stand Platz neun zu Buche. "Jetzt fahren wir nach Donington, das ich liebe. Ich hatte dort einigen Erfolg in der MotoGP und ich werde für alle Jungs bei Tech 3 versuchen, näher an die Spitze zu kommen, da sie so hart gearbeitet haben."

Toseland half der harte Reifen nicht

Nur einen Platz hinter Edwards kam James Toseland ins Ziel, der beim Start gut weggekommen war, was er dem neuen Anti-Wheelie-System zuschrieb. "In der ersten Kurve wurde ich aber eingeklemmt. Ich bin mir nicht sicher, wer es war, aber ich hatte am rechten und linken Knie Kontakt", erzählte er. Irgendwie kam er durch die Situation durch, bemerkte danach aber, dass er Probleme mit dem Vorderreifen hatte. Ob es an der Temperatur oder dem vollen Tank lag, konnte er nicht sagen, sein Selbstvertrauen litt jedenfalls darunter. "Ungefähr zur Rennmitte lief es dann wirklich gut und ich konnte eine konstante Pace gehen. Durch die Mischbedingungen das ganze Wochenende, hatte ich keine Chance, den harten Hinterreifen zu fahren, aber ich dachte, der würde in den letzten zehn Runden stark sein und mir dabei helfen, die Gruppe um Platz sieben zu jagen, hinter der ich herfuhr."

Es stellte sich aber heraus, dass der härtere Reifen keinen Vorteil bot und er im Vergleich zu den Piloten auf den nicht ganz so harten Hinterreifen nicht aufholen konnte. "Ich bin aber zufrieden mit einem weiteren Top Ten Platz und freue mich jetzt auf mein Heimrennen in Donington Park. Der erneute Top Ten Platz hat mir einen Schub gegeben. Ich werde versuchen, die Enttäuschung des vorigen Jahres beim britischen GP wieder gutzumachen und werde für mein Heimpublikum alles geben", meinte Toseland.

Poncharal nicht vollends begeistert

Weniger ein Schub war das Ergebnis des Sachsenrings für Herve Poncharal, der sich auf der Yamaha freundlichen Strecke mehr erwartet hatte. Er gestand seinen Fahrern aber zu, dass sie alles gegeben hatten und nach dem schwierigen Wochenende erachtete er zwei Plätze in den Top Ten als nicht schlecht. "Durch die harte Arbeit sind wir wieder auf Platz vier in der Team-WM und Colin hat seinen fünften Platz in der Fahrerwertung abgesichert, was eine tolle Belohung für seine Konstanz ist. James hatte auch ein solides Rennen und das hat ihm Selbstvertrauen für sein Heimrennen in Donington Park nächste Woche verschafft, wo er für seine Fans aufzeigen will", sagte der Team Manager.