Nachdem Michelin erklärt hatte, dass man sich nicht als alleiniger Reifenausrüster für das kommende Jahr beworben hatte, bestätigte der Motorrad-Weltverband FIM kurz darauf, dass Bridgestone als einziger einen Antrag darauf gestellt hat, im kommenden Jahr die MotoGP mit Reifen zu beliefern. Damit dürfte die Wahl des exklusiven Reifenlieferanten nicht schwer fallen. Dennoch hieß es in einem Statement, dass die Bewerbung nun erst einmal studiert wird und am 18. Oktober in Sepang dann die offizielle Verlautbarung erfolgen soll.

Hayden findet es gut

Währenddessen haben die Fahrer schon einmal Klartext geredet und in der Pressekonferenz der Top-Drei meinte Nicky Hayden, dass es ihm prinzipiell egal sei, wer den Reifen bringt, solange er sicher ist. "Ehrlich gesagt denke ich aber, dass diese Reifenregel besser ist. Ich habe nicht die Erfahrung, die andere Fahrer haben, aber von dem, was ich gesehen habe, wird sicher nicht jeder glücklich damit weiterleben. Aber ich denke, zuletzt haben die Leute zu viel über die Reifen geredet. Wir haben mehr über Reifenwahl, Konstruktionen und Profile gesprochen als über die Maschine. Ich denke, die Rennen werden besser und ich denke, die Fans verdienen das", meinte der Weltmeister von 2006.

So erinnerte er daran, dass es in diesem Jahr zwei Rennen gab, in denen sich Weltmeister nicht einmal qualifizieren konnten und das sei nicht gut für die Show. "Die Vollblut-Fans mögen es vielleicht nicht, aber ich denke, für die Fahrer wird es besser. In der AMA hatten wir eigentlich nur einen Reifenlieferanten und ich mochte, wie es da lief", sagte Hayden. Einzig die Qualifying-Reifen wird er vermissen, denn der Grip damit hatte ihm doch immer wieder einen zusätzlichen Kick verpasst. "Wenn man reinkommt und eine gute Runde hatte, dann zittert man, da man so hart pushen kann und es so intensiv ist."

Stoner bleibt skeptisch

Wie bereits am Donnerstag behielt Casey Stoner eine eher skeptische Haltung und meinte, dass noch niemand wissen könne, ob es mit nur einem Reifenhersteller wirklich besser wird. "Die 125er sind für ihr tolles Racing bekannt, aber bei den 250ern ist das Feld ziemlich ausgedehnt und trotzdem fahren dort alle auf den gleichen Reifen. Ich weiß nicht, ob das Racing besser wird oder nicht, aber zumindest wird ein Teil rausgenommen und die Leute können sich darüber nicht mehr beschweren, sondern werden härter an ihren Maschinen arbeiten", erklärte der Australier.

Jorge Lorenzo sah die Angelegenheit gleich völlig anders, denn ihm geht es nur darum, die bestmöglichen Reifen zu haben. Deswegen erklärte er auch scherzhaft: "Mir wäre ein Reifen am liebsten, der in jeder Kurve einen Gang mehr hat. Sicher will man den besten Reifen, aber ich finde es in Ordnung, wenn man den gleichen Reifen hat wie alle Anderen", meinte er.

Da im Moment die Zeichen auf Bridgestone stehen, würde Hayden gerne noch einmal seine Honda mit den japanischen Reifen ausführen, bevor es nach Saisonende zu Ducati geht. "Ich war ein guter Junge, also hoffe ich, Santa schaut nach mir. Er hat mir schon ein gutes Geschenk gebracht", meinte er mit Blick Richtung Livio Suppo und fügte an, "ich würde die Bridgestones nur gerne einmal selbst probieren. Es gibt Dinge, die will man einfach einmal probieren, um zu schauen."