Bei seinem Presse-Meeting in Madonna di Campiglio hatte Casey Stoner eingestanden, dass ihm Marco Melandri als Teamkollege durchaus gefährlich werden könnte. Als Marco Melandri sich mit den Medienvertretern traf, gab er sich auch zuversichtlich, dass er würde mithalten können - auch wenn er wusste, dass Stoner im Vorteil ist. "Casey war so schnell, ich weiß aber, dass es mit der gleichen Maschine möglich ist, genauso schnell zu sein. Denn wenn er es schafft - und er hat zwei Beine und zwei Arme -, dann sollte ich das auch können. Es wird nicht leicht, denn er leistet im Moment Unglaubliches, das hat er voriges Jahr gezeigt. Wir werden aber sehen: wir müssen ruhig zu arbeiten beginnen", sagte Melandri in Madonna di Campiglio.

Den leichten Vorteil auf Seite Stoners sieht der Italiener darin, dass der Australier wohl eher den Status als Nummer 1 im Team haben wird, da er 2007 die MotoGP so dominiert hat. Melandri weiß aber auch, dass es bei Ducati noch nie eine Nummer 1 und eine Nummer 2 gegeben hat. Außerdem meinte er: "Ich habe nichts zu verlieren." Er will einfach versuchen, sein Bestes zu geben und die Chance, die sich ihm bietet, so gut wie möglich zu nutzen. "Ich werde meine Gedanken zur Maschine äußern, versuchen, entspannt zu fahren und Spaß zu haben. Ich denke, dann werden die Ergebnisse von selbst kommen", erklärte er.

Als Neuling in der Mannschaft weiß er jedenfalls, dass er sicher nicht höher eingestuft wird als der Weltmeister, der bereits beim Team ist. Doch er weiß auch, dass er vom Team vollkommen gleich behandelt werden wird wie Stoner. "Das ist die fundamentale Sache. Ich weiß, ich werde lernen müssen, mich zu verbessern. Ich werde aber auch verstehen und lernen müssen, wo Casey besser ist als ich. Ich bin frei, es gibt keine Hierarchien, wo einer siegen muss und der andere dahinter ankommen muss - ganz sicher nicht", sagte Melandri.

Marco Melandri muss die Ducati noch an seine Bedürfnisse anpassen, Foto: Ducati
Marco Melandri muss die Ducati noch an seine Bedürfnisse anpassen, Foto: Ducati

Für ihn ist jetzt nur noch wichtig, dass die Maschine seinen Bedürfnissen angepasst wird. Denn er öffnet das Gas anders als Stoner oder auch als Loris Capirossi, weswegen das Drehmoment nun vielleicht an seine Bedürfnisse angepasst werden muss. "Wir müssen jetzt also versuchen, das zu verbessern, indem wir an der Traktionskontrolle und anderen Bereichen arbeiten. Im Januar werden wir aber einige Entwicklungen bekommen, damit wir eine sanftere Kraftentwicklung haben. Ich denke, das wird für mich ein Schritt nach vorne."