Nachdem sich Carmelo Ezpelata vorige Woche dafür ausgesprochen hatte, die aktuellen Reifenbeschränkungen zu ändern und auch die Möglichkeit in den Raum gestellt hat, in Zukunft nur mit einem Reifenhersteller zu fahren, hat Casey Stoner das nächste Kapitel im endlosen Roman der Reifen aufgeschlagen. Der Australier bekräftigte seinen Standpunkt, dass die aktuellen Regeln für alle fair seien und man sie nicht ändern solle.

Ein Vorschlag von Michelin war es, statt der 31 erlaubten Reifen in Zukunft 40 Reifen pro Wochenende zuzulassen. "Dann wäre man wieder am Anfang und würde viele Reifen bringen. Ich bin voriges Jahr nie durch mein Kontingent gekommen, obwohl wir so viele Reifen hatten, wie wir wollten. Für mich ist es fairer, wie es ist und die Leute müssen die Maschine für die Reifen arbeiten lassen, anstatt umgekehrt", erklärte Stoner. Das Argument, dass das Spektakel unter der neuen Reifenregel gelitten hat, wollte er jedenfalls nicht gelten lassen. "Es gab mehr erste Startreihen und mehr Rennen, wo es fünf verschiedene Maschinen in den Top Fünf gab. Jeder sagt, dass das Racing schlechter geworden ist, aber wer kann das behaupten, wenn so viele Hersteller vorne mitfahren?", fragte er sich.

Und von noch etwas ist Stoner nach wie vor felsenfest überzeugt. Die Reifenbeschränkungen haben es für alle fairer gemacht und neben den Fahrern hätten es nun auch die Reifenhersteller besser. "Michelin hatte in der Vergangenheit einen großen Vorteil, da sie Reifen noch über Nacht bringen konnten und Bridgestone konnte das nicht. Ich denke, jetzt ist es fair. Jeder muss abseits der Rennen arbeiten und wenn sie an die Strecke kommen, dann müssen sie versuchen, den bestmöglichen Job zu machen", meinte Stoner. Bridgestone gelänge das im Moment sehr gut und auch in anderer Hinsicht hat dem Australier das neue Reglement geholfen. "Ich denke, voriges Jahr hatte ich an einigen Strecken nicht die gleiche Qualität an Reifen im Vergleich zu anderen Fahrern und jetzt, aufgrund des Limits, gibt es keinen Grund mehr, warum andere Fahrer bessere Reifen haben sollten."

Stoner konnte auch einen prominenten Michelin-Partner nennen, der keine Schwierigkeiten mit den aktuellen Regeln hat. "Wenn man mit Burgess spricht, dann sagt er, dass es kein Problem mit der Beschränkung gibt." Was einen kontrollierten Einheitsreifen betrifft, so ist der WM-Führende zurückhaltend, da es seiner Meinung nach auch aktuell funktioniert. "Mir macht es nichts aus, denn jetzt fühle ich mich den anderen Bridgestone-Fahrern ebenbürtig, also befinde ich mich nicht am unteren Ende der Hackordnung. Es ist recht egal, was in dieser Beziehung passiert und im Moment ist es fair. Die Reifenhersteller kämpfen härter und die Fahrer kämpfen auch härter. Ich kann nicht viel zu einem kontrollierten Reifen sagen."