Das Bild war ebenso außergewöhnlich wie überraschend als Sylvain Guintoli sich im Rennen von Le Mans an die Spitze setzte. Der Lärm von den Zuschauertribünen verriet, dass die französischen Zuseher ihren Landsmann gerne da vorne sahen - das noch dazu direkt vor einem weiteren Franzosen, Randy de Puniet. "Das war ein ziemlich lustiges Rennen, ich bin aber mit dem ganzen Wochenende extrem glücklich. Das war etwas ganz Spezielles für mich - das vor meinen heimischen Fans zu tun, was ich getan habe, indem ich ein gutes Qualifying und Rennen fuhr", freute sich Guintoli dann auch.

So arbeitete er sich von Startplatz elf kontinuierlich nach vorne und musste dann plötzlich feststellen, dass es niemanden mehr zu überholen gab. Die Freude währte aber nicht lange. "Als ich für diese eine Runde vorne lag, da hab ich nicht weiter nachgedacht, ich bin einfach drauf losgegangen. Ich war überrascht, als das Heck herumkam und ich gestürzt bin, da es nicht so nass schien. Wenn ich nicht gestürzt wäre, dann wäre ich noch ein paar Runden draußen geblieben, da es noch nicht nass genug war, um die Maschine zu wechseln", sagte er. Doch nach seinem Highsider war der Tausch unumgänglich und er kämpfte sich dann immerhin noch auf Rang zehn zurück - sein bestes MotoGP-Ergebnis. "Wir können von diesem Wochenende viel mitnehmen, da wir nun alle Zweifel darüber beseitigt haben, wie konkurrenzfähig wir sein können", meinte Guintoli.

Team Manager Hervé Poncharal war nicht minder angetan, von dem, was sich auf der Strecke abgespielt hatte. "Sylvain war außergewöhnlich, da er mir schon vor dem Start gesagt hatte, dass es schön wäre, nur für eine Runde zu führen. Und das hat er getan", sagte er. Den Sturz nahm er seinem Fahrer dann nicht so übel, hatte eigentlich sogar damit gerechnet, da der Regen stärker wurde und Guintoli volles Risiko ging. "Jeder an der Strecke hat sich gefreut, Sylvain vorne zu sehen und nachdem er gestürzt war, hat er Kampfgeist bewiesen, die Maschine aufgehoben und ist weitergefahren."