Valentino Rossi hatte in Le Mans einen Blitzstart hingelegt und schien drauf und dran zu sein, dem Feld davon zu eilen. Doch das Wetter hatte etwas dagegen und im Regen fiel der Yamaha-Pilot schließlich noch auf Rang sieben zurück. "Natürlich bin ich wegen dieses Resultats verärgert, denn ich hatte beim Start im Trockenen ein gutes Gefühl. Wir hatten einige gute Modifikationen an der Maschine gemacht, sie hat gut funktioniert und ich dachte, ich könnte um den Sieg kämpfen. Leider hat uns das das Wetter heute zerstört", sagte er verärgert. Denn als es schließlich stärker zu regnen begann, wechselte er auf die zweite Maschine, die harte Regenreifen für leichten Regen drauf hatte. Da es aber noch mehr zu regnen begann, konnte er damit nicht mehr pushen.

"Von da an war ich sehr langsam und hatte keinen Grip auf dem Hinterrad. In den letzten fünf Runden war es recht gefährlich, da es sehr schwer war, aufrecht zu bleiben und ich denke, ich habe am Schluss fünf oder sechs Sekunden pro Runde verloren", erzählte er. Damit wurde nichts aus der erhofften Aufholjagd in der Weltmeisterschaft. Denn Casey Stoner hat als Dritter seinen Vorsprung weiter vergrößert. "Ab jetzt wird es ein schwerer Kampf, denn er ist sehr schnell, nicht nur auf den Geraden, sondern überall", meinte Rossi. Ein ganz besonderes Kompliment hatte er aber noch für den Sieger des Rennens übrig. "Ich möchte Chris Vermeulen heute gratulieren, denn er ist ein großartiges Rennen gefahren. Ich denke, er ist ein bisschen ein Zauberer im Regen."

Davon war Colin Edwards weit entfernt, allerdings musste er mit einem Problem kämpfen, dass er bereits vom Regenrennen auf Phillip Island im Vorjahr kannte. "Es ist schwer zu erklären, aber es fühlt sich für mich so an, als ob es mit der Motorbremse zu tun hat - wenn wir weniger Traktion bei den Reifen im Nassen haben, dann scheint es aufzutreten", beschrieb er seine Schwierigkeiten. Auch seinen Sturz vom Samstagvormittag machte er daran fest. Dass Rossi nicht auch damit kämpft, erklärte Edwards so: "Wenn ich in die Kurve gehen will, dann kommt das Heck herum und es rutscht. Valentino und ich haben andere Fahrstile - er hält die Kupplung viel länger, während ich sie einfach kommen lasse und heute war das ein großes Problem für mich. Ehrlich gesagt war das nicht wirkliches Racing, es war mehr wie ein Eisrennen und das war unmöglich."

Bemerkbar hatte sich das Problem gleich beim Start gemacht und laut Edwards war es da sogar am schlimmsten. Denn die Strecke war schon etwas feucht, aber er war noch mit einem Slick unterwegs. Dass er von der Pole Position innerhalb einer Runde auf Rang 18 zurückfiel, untermauert seine Behauptung. "Ich kam früh herein, weil ich in diesen Umständen dachte, ich würde etwas riskieren und hoffte, dass es mit dem Regen weniger werden würde. Aber ein paar Runden auf Regenreifen, als es noch nicht so nass war, waren auch kein Spaß", erzählte Edwards. Also kam er noch einmal herein und wechselte auf einen weicheren Reifen und dadurch wurde es etwas besser, aber auch nicht gut. "Es tut mir für das ganze Team und alle Beteiligten leid; ich verschwende meine erste Pole nicht gerne und hatte heute auf große Dinge gehofft."