Nicht nur Österreicher, Deutsche und Schweizer haben komische Phrasen auf Lager, auch die englischsprachigen Nationen dürfen sich mit der einen oder anderen Stilblüte brüsten, die bei wörtlicher Übersetzung nicht viel Sinn macht. So war Chris Vermeulen nach seinem Sieg im Regen von Le Mans beispielsweise jenseits des Mondes oder "over the moon", wie er sagte. Eigentlich meinte er damit nur "überglücklich", da der Mann im Mond aber recht einsam ist wollte er ihn vielleicht daran teilhaben lassen.

Der Grund für das überschwängliche, eigentlich sogar außerirdische, Glück war verständlicherweise der erste Sieg, aber auch die Art, wie er zustande gekommen war. "Wir hatten ein schwieriges Wochenende und nicht alles lief nach Plan - aber wir sind schneller geworden und ich bin mir sicher, wenn es heute trocken gewesen wäre, dann hätten wir uns weiter verbessert", meinte Vermeulen. Aber auch so lief es gut, auch wenn es bereits ab dem Start schwierig und rutschig war und mehrere Fahrer bald im Kiesbett landeten. "Als es stark zu regnen begann, bin ich rein und habe die Maschine gewechselt. Ich kam raus und wollte nur die Reifen so schnell aufwärmen wie möglich."

John Hopkins erlebte im Regen einige Anpassungsschwierigkeiten, Foto: Rizla Suzuki
John Hopkins erlebte im Regen einige Anpassungsschwierigkeiten, Foto: Rizla Suzuki

Und dann fühlte sich die Maschine gut an für den Australier. Doch der Regen wurde noch stärker. "Dadurch wurde es schwer, mit dem höchsten Gang durch die Gerade zu kommen - es war so viel Wasser da, dass sich einfach das Heck gedreht hat. Tom O'Kane - mein Crew Chief - und die anderen Jungs haben mir heute wirklich ein tolles Regenmotorrad hingestellt, da wir mit der 800er noch nicht so viel im Nassen getestet haben", erzählte Vermeulen noch.

Sein Teamkollege John Hopkins lag zeitweise auch ganz gut im Rennen, bis er am Ende als Siebter über die Linie kam. Sportsmann der er ist, gratulierte Hopkins Vermeulen aber und er hofft, dass die Serie von zwei Podestplätzen in zwei Rennen nun fortgesetzt werden kann. "Was das Rennen betrifft, ich war auf einem der härtesten Slicks, die wir hatten, also musste ich es langsam angehen, bis er auf Temperatur war. Sobald es soweit war und ich das Vertrauen hatte, konnte ich in kurzer Zeit von Platz zwölf ganz nach vorne", sagte Hopkins.

Als der Regen dann aber stärker wurde, musste auch er die Maschine wechseln und dann ging es wieder nach hinten. "Wir hatten ein paar kleinere Anpassungsprobleme, die uns etwas aufgehalten haben. Schließlich und endlich bin ich aber sitzen geblieben und habe das Rennen mit ein paar guten Punkten beendet", meinte er. Dennoch war er nicht ganz zufrieden, hatte er im Trockenen doch viel Arbeit investiert und auch ein gutes Setup gefunden gehabt. Allerdings folgen jetzt einige Strecken, die der Amerikaner sehr gerne mag und dort soll es dann wieder weiter nach vorne gehen.