Aufregung war angesagt bei Colin Edwards am Samstag in Le Mans. Denn neben seinem wilden Sturz am Morgen gelang ihm am Nachmittag die Pole Position. "Das ist meine erste in der MotoGP. Was das Rennen betrifft, so ist dieser Ort so etwas wie eine Wendepunkt für uns, weil wir sogar zwei Rennreifen haben, die gut funktionieren. Ich kann auf beiden 1:35.0 fahren, also müssen wir am Abend nur ein paar Dinge überprüfen und eine letzte Entscheidung für das Rennen treffen", erzählte der Amerikaner.

Einen großen Dank musste er aber auch seiner Mannschaft aussprechen, denn nach seinem Highsider im Training hatte sie einiges zu tun gehabt, um die Maschine wieder einsatzbereit zu machen. "Und auf der habe ich meine Runde gefahren", strahlte Edwards. Viel blieb ihm dann nicht mehr zu sagen, was er nicht ohnehin bei der Pressekonferenz gesagt hatte. Nur eines merkte er noch an: "Ich freue mich wirklich auf morgen; hoffentlich war das der Start eines großartigen Wochenedes."

Valentino Rossi fehlen auf dem Rennreifen noch zwei bis drei Zehntel, Foto: Fiat Yamaha
Valentino Rossi fehlen auf dem Rennreifen noch zwei bis drei Zehntel, Foto: Fiat Yamaha

Für Valentino Rossi sah es nicht danach aus. So gab er sich im offiziellen Press Release des Teams nicht ganz negativ, aber bei seinem Media Briefing am Abend sprach der Italiener offen über seine Aussichten für den Sonntag. "Ich denke, wir sind etwas langsamer als der vierte Platz. Ich glaube, es gibt viele Fahrer, die sehr eng beisammen sind und Stoner hat eine gute Pace, Colin ist nicht so schlecht, dann gibt es vier Fahrer, die sehr eng zusammen liegen", erklärte er. Dass er mit dem Qualifyier durch einen Fehler einen Platz in der ersten Reihe verloren hatte, meinte er dann zwar auch nach wie vor, doch was die Leistung auf Rennreifen betrifft, sah er weniger Chancen.

"Ich bin konstant, aber ich brauche zwei, drei Zehntel mehr. In zwei oder drei Kurven bin ich nicht so schnell vom Gefühl beim Kurveneintritt her", sagte Rossi. Dabei beschrieb er den Freitag aber als noch viel schlechter und es habe sich bereits einiges gebessert - dennoch anscheinend nicht genug. Was ihm zusätzlich noch Sorge bereitet, ist der mögliche Regen für das Rennen, denn mit der neuen Maschine hat man noch kaum Erfahrung im Nassen.

War das der Sorgen noch nicht genug, so gesellte sich noch eine weitere hinzu. Denn die erste Kurve ist recht eng und für ihn schon beim Start ein Kriterium - in den folgenden Runden aber ebenso. "Es ist sehr wichtig, einen guten Start, eine gute erste Kurve und gute erste Runden zu haben, weil viele Fahrer so nahe zusammen liegen. Dieses Jahr habe ich einige gute Starts gemacht und es ist wichtig, vorne zu bleiben", sagte er. Sollte sich dann allerdings wieder das Problem zeigen, dass er die Reifen nicht schnell genug auf Temperatur bekommt, dann dürfte ein Verbleib an der Spitze schwierig werden. Was die Reifenwahl betrifft, meinte Rossi: "Ich habe einen Reifen mit einigen positiven Eigenschaften und einen anderen Reifen mit einigen positiven Eigenschaften. Wenn ich diese Limitierung nicht hätte, dann könnte ich einen besseren Reifen haben."