Ilmor hat sich wieder einmal gemeldet und einige Neuigkeiten über das MotoGP-Projekt herausgegeben. Von einer baldigen Rückkehr war dabei allerdings nicht die Rede - ganz im Gegenteil sogar. Denn die Crew wird auf eine Rumpfmannschaft verkleinert, die sich auf die Weiterentwicklung des Motors konzentriert. Ein Großteil der Teammitglieder wird Ende Mai aus ihren Verträgen entlassen.

Mario Illien fasste die Gründe für die Entscheidung so zusammen: "Während unser Engagement einen Hauptsponsor und passende Partner für Ilmor GP zu finden und die Teilnahme an den Rennen zu einer durchführbare Angelegenheit zu machen, weiter voll im Gange ist, wäre es unsinnig, ein ganzes Rennteam anzustellen, wenn unsere Aktivität an der Strecke - wenn auch nur temporär - eingestellt wurde." Illien ist aber allen Unkenrufen zum Trotz fest davon überzeugt, dass man einen Partner finden wird. "In der Zwischenzeit müssen wir uns restrukturieren und ein kleineres Team für die Motorenentwicklung einsetzen", sagte er.

Illien war vor einigen Wochen auch Gast des Sponsorship Workshops, in dem darüber beraten wurde, wie man den Zweiradsport für potentielle Geldgeber interessanter machen könnte. Seiner Meinung nach ist in diesem Bereich noch viel zu tun. "Wichtige Leute außerhalb des Sports verstehen nicht wirklich, was MotoGP ist und welche guten Möglichkeiten sich durch die Verbindung damit ergeben. Ich denke auch, dass einige Leute vielleicht die Auswirkungen des Weggangs der Tabaksponsoren unterschätzt haben. Zusätzlich sind die Unternehmen heutzutage viel umweltbewusster - ich bin davon überzeugt, dass Umweltthemen und professioneller Motorsport sich nicht gegenseitig ausschließen. An diesem Punkt gibt es viele Möglichkeiten, die es zu erforschen gilt", erklärte Illien.

Die beiden Fahrer Jeremy McWilliams und Andrew Pitt behalten ihre Verträge mit dem Team. Pitt war zuletzt auf Leihbasis für das Ten Kate Honda Team in der Supersport-WM unterwegs und konnte dort gute Ergebnisse erzielen. Über die Leistung seines Fahrers zeigte sich Illien erfreut und er bedankte sich bei beiden Piloten dafür, dass sie nach wie vor geduldig sind und die Situation verstehen. "Wenn alles nach Plan läuft und wir es schaffen, die Finanzierung für die restliche Saison 2007 aufzubringen, dann hätte ich sie gerne beide wieder an Bord."