Zehn MotoGP-Piloten, ein MotoGP-Testfahrer und ein 250er-Pilot waren am Dienstag zum zweiten Testtag in Jerez angetreten, um vor der Pause bis zum Rennen in der Türkei in etwas weniger als vier Wochen noch einmal Vorbereitungsarbeit zu leisten. Unter den Abwesenden war diesmal unter anderem auch Casey Stoner, der nach einem Abstecher nach Monte Carlo in den nächsten Tagen nach Australien zum Training zurückkehren wird. Auch nicht mehr mit dabei waren Dani Pedrosa, Alex Hofmann, sowie alle drei Suzuki-Fahrer.

Nicky Hayden suchte wieder das Vertrauen in die Vorderseite, Foto: Repsol YPF
Nicky Hayden suchte wieder das Vertrauen in die Vorderseite, Foto: Repsol YPF

Die ansonsten sieben Mann starke Honda-Abordnung beschränkte sich auf die beiden Gresini-Piloten Marco Melandri und Toni Elias, sowie auf Nicky Hayden und Carlos Checa. Zwei der vier bildeten auf der diesmal trockenen Strecke die Spitze. Hayden war aber nicht dabei. Melandri fuhr die beste Zeit des Tages vor seinem Teamkollegen Elias. Die Zeiten sind diesmal aber ebenso vorsichtig zu genießen wie am Montag. Denn aufgrund des Regens vom Vortag war der Kurs wieder sehr rutschig und je mehr Gummi wieder rauf gefahren wurde, desto besser ging es. Wer also am Schluss noch einmal hinausging, fand den meisten Grip vor.

Hinter den beiden Gresini-Piloten, die rund zwei Zehntel trennten, war einmal sechs Zehntel lange nichts. Schließlich folgten Kawasaki-Pilot Randy de Puniet und eine weitere Zehntelsekunde dahinter Carlos Checa. Verfolgt man die Zeitenliste weiter, dann erkennt man ganz genau, wie wenig Wert die Piloten auf die Rundenzeiten gelegt haben. Denn Colin Edwards auf Rang fünf verlor bereits 2,3 Sekunden auf Melandri. Valentino Rossi als Achter war rund 2,9 Sekunden zurück und Nicky Hayden einen Platz dahinter sogar 3,1. Am Wochenende waren im Qualifying die ersten zehn noch innerhalb von rund drei Zehnteln gelegen. Die Arbeit an den Abstimmungen war einfach wichtiger als schnelle Runden.

Colin Edwards lag als Fünfter bereits 2,3 Sekunden hinter der Bestzeit, Foto: Yamaha
Colin Edwards lag als Fünfter bereits 2,3 Sekunden hinter der Bestzeit, Foto: Yamaha

Noch weniger außer Konkurrenz als die feinabstimmenden MotoGP-Fahrer war Alex Debon unterwegs, der für Aprilia im 250cc-Testeinsatz war. Im Vergleich mit den Großen schlug er sich aber ganz beachtlich und lag auf seiner wesentlich leistungsärmeren Viertelliter-Maschine nur 1,9 Sekunden hinter Ducati Testfahrer Vittoriano Guareschi. Das bestätigte auch noch einmal, dass auf Kursen mit wenig langen Geraden und vielen Kurven die 250er-Maschinen aufgrund der sehr hohen Kurvengeschwindigkeiten relativ nahe an die MotoGP-Maschinen herankommen können.

Nachdem die Testfahrten in Jerez mit Abschluss des zweiten Testtages beendet sind, begeben sich die Mannschaften nun wieder in ihre Werke, wo sie bis zum Rennen in der Türkei noch an der ein oder anderen Lösung tüfteln. In dreieinhalb Wochen, wenn die Motoren dann nahe Istanbul wieder heulen, wird sich zeigen, wer seine Hausaufgaben am besten erledigt hat.

Die inoffiziellen Testzeiten vom zweiten Testtag in Jerez

Marco Melandri, Gresini Honda - 1:39.484
2. Toni Elias, Gresini Honda - 1:39.675
3. Randy de Puniet, Kawasaki Racing - 1:40.225
4. Carlos Checa, Honda LCR - 1:40.356
5. Colin Edwards, Fiat Yamaha - 1:41.755
6. Olivier Jacque, Kawasaki Racing - 1:41.908
7. Makoto Tamada, Tech 3 Yamaha - 1:42.091
8. Valentino Rossi, Fiat Yamaha - 1:42.348
9. Nicky Hayden, Repsol Honda - 1:42.562
10. Sylvain Guintoli, Tech 3 Yamaha - 1:42.736
11. Vittoriano Guareschi, Ducati Marlboro - 1:44.780
12. Alex Debon, Aprilia Racing - 1:46.618