Es ist also endlich da, das erste Rennwochenende des Jahres 2007. Und der Losail Circuit stellt gleich einmal eine spezielle Herausforderung an die Abstimmung der Maschinen. Neben der langen Start-Ziel-Geraden mischen sich auch noch einige schnelle Kurven und eine sehr langsame Haarnadel in das Layout des Kurses, weswegen ein guter Kompromiss zwischen Beweglichkeit und Stabilität gefunden werden muss. Besonders interessant wird wieder die dreifache schnelle rechts in der zweiten Hälfte der Runde, wo Mut ebenso mit Positionsgewinnen belohnt wird, wie eine gute Linie eingangs und eine riskante Bremse ausgangs der Zielgeraden.

Immer stark und diesmal auch zuversichtlich, Valentino Rossi, Foto: Yamaha
Immer stark und diesmal auch zuversichtlich, Valentino Rossi, Foto: Yamaha

Nimmt man die Testfahrten Mitte Februar als Anhaltspunkt für die mögliche Kräfteverteilung, dann wartet in der MotoGP eine sehr knappe Entscheidung. Damals lag Dani Pedrosa nach einer Qualifying Runde vor John Hopkins, Valentino Rossi und Alex Hofmann. Hopkins verletzte sich allerdings, will aber beim Rennen wieder fit sein. "Ich werde schön langsam wieder fit und bin bereit, in Katar wieder an die Arbeit zu gehen", meint der Amerikaner, der vom aufregendsten ersten Saisonrennen seiner Karriere spricht.

Für einen anderen Amerikaner beginnt in Katar das Projekt Titelverteidigung und wenn man hört, was er zu sagen hat, dann dürfte der Losail Circuit nicht das schlechteste Pflaster dafür sein. "Es gibt ein paar lange Rechtskurven, die sehr schön zu fahren sind und ich mag die Sequenz der Kurven eins, zwei und drei mit der Querneigung. Ich hatte hier einen dritten Platz und einen zweiten im vergangenen Jahr, also werde ich schauen, am Samstag eins besser zu sein", sagt Hayden.

Dani Pedrosa will vor allem auf die Streckenbedingungen achten, die seiner Meinung nach viel Einfluss nehmen könnten. "Oft gibt es starke Winde und das bedeutet, dass man vorsichtig sein muss, wie man fährt oder man wird von der Strecke geblasen. Außerdem kann der Sand das Grip-Niveau verändern", meint der Spanier.

Mit besonderer Zuversicht kommt Valentino Rossi nach Katar, denn er hat hier bereits zwei Mal gewonnen und nach seinem Sieg im BMW-Qualifying in Jerez fühlt er sich nach eigenen Aussagen zuversichtlich und glücklich. "Voriges Jahr hatten wir einige Probleme beim letzten Test, die uns auf dem Weg ins erste Rennen besorgt haben, aber Jerez hat mehr als alles andere gezeigt, dass wir in einer anderen Situation als voriges Jahr sind. Das war auch eine Bestätigung der harten Arbeit, die wir an der neuen M1 über den Winter geleistet haben. Jetzt ist es endlich Zeit für das erste Rennen und es ist Zeit, zu sehen, ob sich unsere harte Arbeit ausgezahlt hat", sagt der Yamaha-Pilot.

Alex Hofmann ist nach den Testfahrten optimistisch, Foto: Pramac Racing
Alex Hofmann ist nach den Testfahrten optimistisch, Foto: Pramac Racing

Auch Alex Hofmann geht mit einigen Erwartungen in das Rennen, denn die Vorsaison ist für ihn gut gelaufen und vor allem in Katar waren die Testergebnisse ermutigend. Hofmann meint: "Die Strecke ist nicht sehr schnell und es gibt viele Richtungsänderungen und deswegen ist es wichtig, ein bewegliches und balanciertes Motorrad zu haben. Ich mag diese Art Strecke, wo unsere Reifen gut funktionieren und ich hoffe, dass ich meine beste Leistung abrufen und ein ausgezeichnetes Ergebnis holen kann."

Neben dem überhaupt ersten Rennen mit 800cc-Maschinen wird es weitere Premieren geben. So hat Ilmor im vergangenen Jahr zwar bereits zwei Rennen bestritten, aber dies ist das erste Mal, dass sie gegen Maschinen mit gleichem Hubraum in einem Rennen antreten. Teamchef Mario Illien ist jedenfalls schon gespannt darauf: "Ich freue mich wirklich auf das erste Rennen - es wird wirklich aufregend für uns als Team, wieder in einer Rennsituation anzutreten."

Auch Sylvain Guintoli feiert eine Premiere. So war er 2002 in Tschechien zwar schon einmal im MotoGP-Renneinsatz, aber diesmal tritt er als Stammfahrer an. Eine Rückkehr feiern Alex Barros, Olivier Jacque und auch die beiden Ilmor Fahrer Andrew Pitt und Jeremy McWilliams.

Und noch ein nettes Detail hat die Dorna auf der offiziellen Seite der MotoGP ausgegraben. Insgesamt werden in der MotoGP in diesem Jahr zehn Weltmeister aus verschiedenen Klassen an den Start gehen. Es sind: Valentino Rossi (125cc, 250cc , MotoGP 5x), Loris Capirossi (125cc 2x, 250cc), Dani Pedrosa (125cc, 250cc 2x), Colin Edwards (WSBK 2x), Marco Melandri (250cc), Chris Vermeulen (WSS), Kenny Roberts Jr. (MotoGP, 500cc), Olivier Jacque (250cc), Nicky Hayden (MotoGP) und Andrew Pitt (WSS). Dann kann es ja losgehen.