Vergangene Woche hat die Federation Internationale de Motocyclisme (FIM), also der Motorrad-Weltverband einige neue Regelzusätze für die Reifenregeln in der MotoGP beschlossen, die ab der Saison 2007 gelten sollen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf einen ausgeglichenen Wettbewerb, ein gesundes Maß an Kostenreduktion und die Sicherheit gelegt.

So haben Teams, die von einem Reifenhersteller ausgerüstet werden, der seit dem Beginn der Saison 2005 zwei Rennsiege im Trockenen verzeichnet hat, nur mehr ein begrenztes Kontingent an Trockenreifen pro Wochenende zur Verfügung. Momentan beträfe das Teams, die auf Pneus von Michelin und Bridgestone unterwegs sind. Die hätten dann pro Rennwochenende 14 Vorder- und 17 Hinterreifen zur Verfügung. Sollte noch ein dritter Hersteller ebenfalls zwei Siege im Trockenen erzielen, dann würden seine Teams im dritten Rennen nach dem zweiten Sieg ebenfalls mit dem begrenzten Kontingent auskommen müssen. Es gibt eine Ausnahme, wenn ein Reifen des Kontingents beschädigt wird. Dann darf er, die Zustimmung des Technischen Direktors des Grand Prix vorausgesetzt, durch einen der gleichen Spezifikation ersetzt werden.

Ein weiterer Zusatz geht voll in Richtung Sicherheit und zeigt, dass die Motorrad-Verantwortlichen nach dem Formel-1-Rennen von Indianapolis 2005, wo wegen großer Probleme der Michelin-Teams nur sechs Autos am Start waren, nachgedacht haben. Dabei ist der FIM Folgendes eingefallen: "Sollte bei einem Reifenhersteller ein außergewöhnliches und unvorhersehbares Sicherheitsproblem während eines Events auftauchen, sodass ein Team, das mit dessen Reifen ausgerüstet ist, daran gehindert wird, sicher am Rennen teilzunehmen, dann muss der Reifenhersteller das dem Technischen Direktor des Grand Prix mitteilen und die Schwere des Problems nachweisen. Der Technische Direktor kann dann die Renndirektion bitten, eine Ausnahme zu gewähren. Solch eine Bitte muss bis 17.00 Uhr am Tag des Qualifyings eingebracht werden." Sollte diese Bitte dann gewährt werden, könnten die Teams mit anderen Reifen, als den zuvor für das Wochenende abgenommenen, am Rennen teilnehmen. Der einzige Nachteil, der den betroffenen Fahrern und Teams bliebe, wäre dass sie ans Ende der Startaufstellung zurückrücken müssten.