Die Piloten der Klasse IDM Supersport lieferten vor 16.000 Zuschauern auf dem Hockenheimring eine interessante und spannende Vorstellung, die zu einem Festival der Gaststarter avancierte. Der Niederländer Arie Vos, der Russe Vladimir Ivanov und der Spanier Ruben Torres setzten die Stammfahrer der IDM schwer unter Druck. Insgesamt 31 Starter machten das IDM Supersport-Rennen zu einem der interessantesten des Jahres 2006.

Im Titelkampf stand immerhin noch die Vergabe des Vizemeistertitels auf dem Programm. Während sich Honda-Pilot Arne Tode aus Neustadt (a.d.W.) den Supersport-Titel 2006 bereits beim 6. Lauf am Schleizer Dreieck sichern konnte, kämpften sein Teamkollege Jesco Günther (Halver) und Yamaha-Pilot Rigo Richter (Hohenstein-Ernstthal) noch um die Silbermedaille. Die klar bessere Ausgangsposition hatte Rigo Richter mit 15 Punkten Vorsprung. Doch der Sachse kam in den Trainingssitzungen am Samstag überhaupt nicht zu recht und stellte seine Yamaha R6 nur auf den achten Startplatz, noch hinter dem neuen Yamaha-Cup-Sieger Pascal Eckardt und Ruben Torres. Jesco Günther stand dagegen in der zweiten Startreihe ganz vorn.

Die Pole Position hatte sich zum sechsten Mal in dieser Saison Arne Tode vom alpha Technik Van Zon Honda Team gesichert. Er distanzierte damit den neuen niederländischen Meister der Klassen Supersport und Superbike, Arie Vos (J&E Sports Ten Kate Racing Team). Mit Vos hatte Tode ohnehin noch eine Rechnung offen. "Der Arie hat mir hier beim Saisonauftakt die Pole und den Sieg weg geschnappt", erinnerte sich Tode. "Das will ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen." Den dritten Startplatz sicherte sich der Russe Vladimir Ivanov (Yamaha) vor dem Österreicher René Mähr (Suzuki).

Doch aus der Revanche wurde für Tode nichts, das Rennen war für ihn schon nach der ersten Runde vorbei. Der Honda-Pilot musste mit einer defekten Kupplung aufgeben. "Ich hatte mich unheimlich auf dieses Rennen gefreut", erklärte er unmittelbar nach seiner Rückkehr an die Box. "Ich bin jetzt total traurig. Das wäre sicher ein schönes Duell mit Arie Vos geworden."

Der Holländer Vos fuhr jetzt einem ungefährdetem Start-Ziel Sieg entgegen. Dahinter sah es so aus, als könnte sich WM-Gast Vladimir Ivanov ebenfalls vom Rest des Feldes absetzen. Gegen Rennende musste sich der Mann vom Vector Racing Team GmbH aber noch der Angriffe von Jesco Günther und Rene Mähr erwehren.

René Mähr konnte nach einem sehr guten Start anfangs den Speed Ivanovs mitgehen. In Runde 15 allerdings war Mähr auf Platz vier verbannt worden. Jesco Günther hatte kontinuierlich schnellere Rundenzeiten hingelegt und fuhr auf Rang drei vor. Im Doppelpack flogen Günther und Mähr dem Russen hinterher. In der letzten Runde attackierte der Österreicher den Jesco Günther und den Russen. "Ich wollte am Ende noch mal richtig drücken und auch an Ivanov vorbei gehen", berichtete der Suzuki – Pilot. "Aber es hat halt nur für Günther gelangt."

Vladimir Ivanov fühlte sich sichtlich wohl auf dem Podium. "Dieser zweite Platz gibt mir wieder richtig Auftrieb", erklärte er anschließend. "Ich fühle mich in der IDM einfach zu Hause. Hier habe ich gelernt schnell zu fahren. Und natürlich macht ein Rennen mehr Spaß, wenn man vorn dabei ist und nicht wie momentan in der WM etwas weiter hinten."

Rigo Richter fuhr beim Finale in Hockenheim auf den sechsten Rang. Abzüglich der Gaststarter Vos, Ivanov und Torres kassierte der Hohenstein-Ernstthaler aber die Punkte für den dritten Platz. Somit ging die Silbermedaille in der Meisterschaft 2006 nach Sachsen. Jesco Günther belegte Rang drei im Titelkampf.