Hockenheim – Mit dem letzten Lauf der IDM Sidecars auf dem Hockenheimring ging heute (17. September) auch die IDM-Saison 2006 zu Ende. Alle Beteiligten hätten sich sicher einen besseren Abschluss gewünscht. Das Rennen musste vor 16.000 Zuschauern in der letzten Runde abgebrochen werden. Grund war ein schwerer Unfall der Spitzenteams Markus Schlosser/Bernhard Wagner (SUI/AUT) sowie Jörg Steinhausen/Axel Kölsch aus Deutschland. Nach dem Abbruch wurde das Rennen mit dem Stand der 12. Runde gewertet. Zu diesem Zeitpunkt lagen Steinhausen/Kölsch in Front.

Das Training der Sidecars versprach Spannung für das gesamte Wochenende. Jörg Steinhausen und Axel Kölsch sicherten sich knapp vor den bereits feststehenden Meistern Markus Schlosser und Bernhard Wagner die Pole Position. Steinhausen hatte sich das Ziel "Vize-Meisterschaft" gesteckt, nachdem er zuvor zwei Saisonrennen aus Budgetgründen auslassen musste. Weitere Kandidaten für den Vizemeistertitel waren Harald Hainbucher und sein Co-Pilot Peter Adelsberger. Sie fuhren hinter Mike Roscher und Adolf Hänni die viertschnellste Zeit im Training. Der dritte Anwärter auf Silber, Sepp Doppler und sein Assistent Andreas Kolloch, konnten nicht zum Hockenheimring anreisen. Sie hatten sich bei einer Schau- und Oldtimerveranstaltung am vergangenen Wochenende verletzt und liegen noch im Krankenhaus – auf dem Wege der Besserung.

Das Rennen begann mit einem sensationellen Start von Markus Schlosser. Er bog vor Jörg Steinhausen in die erste Kurve ein. Bis in Runde sechs blieb es auch bei dieser Konstellation. Dann ging Steinhausen an Schlosser vorbei und übernahm die Führungsarbeit bis in die 13. Runde. Gerade als der feststehende Meister Schlosser wieder an Steinhausen vorbei war, kam es zu einem Unfall in der Zufahrt zur Mercedes-Tribüne. Aus bisher ungeklärter Ursache drehte sich das Gespann von Markus Schlosser und schlug am Fahrbahnrand in die Mauer ein. Steinhausen, in Schlossers Windschatten fahrend, konnte nicht ausweichen und schlug ebenfalls ein. Das Rennen wurde abgebrochen.

Jörg Steinhausen kam als einziger der vier Beteiligten kurze Zeit später zu Fuß in die Boxengasse gelaufen. "Ich war wirklich nicht Schuld", erklärte Steinhausen. "Ich war einfach nur da und konnte nicht weg." Zum Glück ging der Unfall glimpflicher aus, als das zunächst aussah. Markus Schlosser (Gehirnerschütterung), Bernhard Wagner (Fußverletzung) und Axel Kölsch (Verdacht auf Beckenfraktur) wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die Siegerehrung sowie die öffentliche Pressekonferenz wurden gestrichen.

Nach dem Abbruch wurde der Rennstand nach nur zwölf Runden gewertet. Damit gewannen Jörg Steinhausen/Axel Kölsch vor Markus Schlosser/Bernhard Wagner und Mike Roscher/Adolf Hänni. Der Vizemeistertitel ging ebenfalls an Steinhausen/Kölsch. Hainbucher/Adelsberger wurden aufgrund eines Defektes an der Vorderradbremse nur Sechste. "Du kannst nicht mehr voll fahren, wenn du in die Bremse greifst, aber nicht langsamer wirst", erläuterte Hainbucher nach dem Rennen. "Wir haben dann einfach das Tempo raus genommen." Hainbucher/Adelsberger wurden dennoch Dritte in der Meisterschaft.